Risikomanagement am Bau: Risiken frühzeitig erkennen und Marge steigern
Expertin Baubranche
27.9.2023
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Capmo für GeschäftsführerWie oft haben Sie zu spät bemerkt, dass ein Projekt nicht wie geplant verläuft? Und wie oft war es dann schon zu spät, das Ruder noch rumzureißen?
Der häufigste Grund für diese Probleme ist, dass Bauleiter den Überblick verlieren, wenn mehrere Projekte parallel laufen und die Informationen nicht zentralisiert abgelegt werden. Dazu kommt der Druck von außen: steigende Anforderungen, immer neue Vorschriften und der Fachkräftemangel stellen Bauunternehmen vor große Herausforderungen. Insgesamt führen diese Faktoren dazu, dass Generalunternehmer nur selten eine Marge von mehr als 3% auf Ihre Projekte einfahren. Ein Wert, der durch proaktives Risikomanagement in der Bauausführung verbessert werden kann. Um erfolgreich zu sein und die Gewinnmarge zu sichern, müssen Generalunternehmer effektives Risikomanagement betreiben, bei dem sie stets den Überblick über sämtliche Bauprojekte behalten und potenzielle Stolpersteine frühzeitig identifizieren und proaktiv reagieren können.
Definition: Was ist Risikomanagement am Bau?
Risikomanagement am Bau ist ein entscheidender Prozess im Projektmanagement, bei dem alle Probleme und Unsicherheiten identifiziert, bewertet und bewältigt werden, die den reibungslosen Ablauf eines Bauprojekts behindern können. Es werden Risiken analysiert, die während der verschiedenen Phasen eines Projekts auftreten können – angefangen bei der Planung und Konzeption bis hin zur Ausführung und Fertigstellung.
In der Baubranche gibt es viele Risiken, wie unerwartetes Wetter, Lieferprobleme, technische Schwierigkeiten und Veränderungen in den Bauvorschriften. Das Hauptziel ist, diese unerwarteten Ereignisse und Probleme zu minimieren oder zu verhindern, da sie den Baufortschritt stören könnten. Dazu gehört, alle möglichen Risiken zu prüfen, ihre Auswirkungen auf Zeit, Kosten und Qualität des Projekts zu erkennen und Pläne zur Risikobewältigung zu entwickeln, wodurch die Kundenzufriedenheit erhalten und die Gewinnmarge geschützt wird.
Warum ist effektives Risikomanagement bei Bauprojekten entscheidend?
Effektives Risikomanagement ist in der Baubranche aus folgenden Gründen von entscheidender Bedeutung:
Marge steigern
Generalunternehmer erzielen durchschnittlich nur eine Gewinnmarge von 3,5 %. Ungeplante Risiken, wie beispielsweise plötzliche Kostensteigerungen oder Verzögerungen, können erhebliche Auswirkungen auf die Marge haben. Durch einen Soll-Ist-Vergleich sehen Sie den aktuellen Stand Ihrer Projekte und können schnell eingreifen, wenn Sie kritische Abweichungen vom Soll sehen. Ein sorgfältiges Risikomanagement hilft Ihnen, die Lücke zwischen Soll und Ist zu schließen, finanzielle Unsicherheiten zu minimieren und die Gewinnmargen zu schützen.
Überblick behalten
Die Grundlage für Risikomanagement ist, dass sie den Überblick über alle Projekte behalten. Diese Grundlage hilft Ihnen dann sowohl bei der Risikominimierung, als auch dabei, einen ganzheitlichen Überblick über all Ihre Bauprojekte zu behalten, sodass Sie potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und bewältigen können. Entstehen beispielsweise Änderungen in den Terminplänen eines Projekts, können Sie die Änderungen sofort kommunizieren, damit keine Verzögerungen entstehen. Durch einen ganzheitlichen Überblick haben Sie also den Projektfortschritt immer im Blick, können die Einhaltung von Zeitplänen und Budgets sicherstellen und proaktiv auf Abweichungen reagieren.
Datenbasierte Entscheidungen treffen
Datenbasierte Analysen helfen Ihnen, effektives Risikomanagement zu betreiben und die Daten in wertvolle Erkenntnisse zu verwandeln. Dadurch können baubezogene Risiken identifiziert, bewertet und priorisiert werden. Schließlich können Sie fundierte, datengestützte Entscheidungen treffen, um potenzielle Risiken zu minimieren und Chancen zu nutzen. In Analyseberichten sehen Sie beispielsweise, welche vermeidbaren Mängel am häufigsten auftreten und welche Nachunternehmer mit der Bearbeitung zurückliegen. Durch diese Daten können Sie diese Fehler bei künftigen Projekten vermeiden, damit diese nicht Ihre Marge bedrohen.
Qualitätssicherung & Steigerung der Kundenbeziehungen
Effektives Risikomanagement stellt sicher, dass die Qualität des Bauprojekts aufrechterhalten wird. Konstruktionsmängel oder Materialprobleme können die Qualität eines Projekts erheblich mindern. Projekte, die pünktlich, innerhalb des Budgets und mit hoher Qualität abgeschlossen werden, steigern das Vertrauen der Kunden und verbessern den Ruf des Unternehmens.
Wettbewerbsvorteil
Unternehmen, die Risiken proaktiv bewältigen und mit Herausforderungen umgehen können, können sich von ihren Wettbewerbern differenzieren. Ein gutes Risikomanagement ermöglicht es, neue Geschäftschancen zu erkennen und den langfristigen Erfolg zu sichern.
Insgesamt steigern Sie durch effektives Risikomanagement die Rentabilität Ihrer Projekte, schließen sie erfolgreich ab und stellen sicher, dass Ihr Unternehmen langfristig rentabel ist.
Arten von Risiken in Bauprojekten
Während des gesamten Bauprojektverlaufs können in allen Leistungsphasen verschiedene Arten von Risiken auftreten. Sie können von finanzieller, qualitativer, terminlicher, kaufmännischer oder rechtlicher Natur sein. Zu den häufigsten Risiken gehören dabei:
Witterungsbedingte Risiken: Unvorhersehbare Wetterereignisse wie Stürme, Starkregen oder extreme Hitze können den Baufortschritt behindern sowie Verzögerungen und zusätzliche Kosten verursachen.
Lieferprobleme: Verzögerungen oder Engpässe in der Material- oder Baustellenausrüstungslieferung können den Baufortschritt beeinträchtigen. Dies kann dazu führen, dass die Projekte länger dauern und teurer werden.
Technische Herausforderungen: Unvorhergesehene technische Probleme oder Hindernisse, wie Bodenbeschaffenheit, Baugrundprobleme oder technische Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Bauplans, können zu Verzögerungen und Mehrkosten führen.
Fachkräftemangel: Ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften kann dazu führen, dass bestimmte Arbeiten nicht rechtzeitig erledigt werden, was die Zeitpläne durcheinanderbringt und die Kosten erhöht.
Änderungen in baurechtlichen Vorschriften: Durch plötzliche Änderungen oder Aktualisierungen von baurechtlichen Vorschriften könnten bereits begonnene Arbeiten geändert oder neu bewertet werden – was schließlich zu Konflikten und Kostensteigerungen führen kann.
Konflikte mit Nachunternehmern: Probleme oder Konflikte mit Subunternehmern können den Baufortschritt verzögern und zu rechtlichen Auseinandersetzungen führen.
Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sie potenzielle Risiken frühzeitig identifizieren und kommunizieren, um ausreichend Zeit für mögliche Gegenmaßnahmen zu haben.
Risikomanagementprozess in Bauprojekten
Der Risikomanagementprozess umfasst in der Regel folgende Schritte:
Risiken identifizieren
In diesem Schritt werden alle potenziellen Risiken ermittelt, die sich auf das Bauprojekt auswirken können. Dies kann durch Analysen von historischen Daten oder Erfahrungen aus früheren Projekten erfolgen.
Risiken bewerten und analysieren
Hier werden die identifizierten Risiken bewertet, um ihre Wahrscheinlichkeiten und Auswirkungen auf das Projekt zu bestimmen. Dadurch können Sie Prioritäten setzen und sich auf die wichtigsten Risiken konzentrieren.
Risiken steuern und bewältigen
Anschließend werden Strategien und Maßnahmen entwickelt, um die identifizierten Risiken zu kontrollieren oder zu minimieren, indem Präventions- oder Bewältigungsstrategien entwickelt oder Notfallpläne erstellt werden.
Risiken überwachen
Der Prozess endet nicht mit der Implementierung von Kontrollmaßnahmen. Risiken müssen kontinuierlich überwacht werden, um sicherzustellen, dass die angewandten Strategien wirksam sind und neue Risiken frühzeitig erkannt werden.
Kommunikation und Berichterstattung
Nicht zu vergessen ist die regelmäßige Kommunikation von Risikoinformationen an alle relevanten Projektbeteiligten. Dies hilft, das Verständnis und die Transparenz zu fördern.
Capmo-Tipp: Mit Capmos Analyse und Auswertungen sehen Sie auf einen Blick, wo überschrittene Fristen, mangelnde Qualität oder unerwartete Zusatzkosten Ihren Projekterfolg bedrohen, sodass Sie Risiken frühzeitig erkennen und handeln können. In unserem Artikel gehen wir später noch näher darauf ein, wie Sie Ihre Risiken mit Capmo managen können.
Risiken erkennen mit Baumanagement-Software
Viele Generalunternehmer setzen in den letzten Jahren auf digitale Softwarelösungen, um Projekte mit höheren Margen umzusetzen. Eine Baumanagement-Software hilft ihnen dabei, den Überblick zu behalten, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu bewältigen. Zusätzlich bringt Baumanagement-Software diese Vorteile mit sich:
Datenzentralisierung
Ob Leistungsverzeichnis, Aufmaß oder Lieferschein – mit einer Baumanagement-Software bringen Sie alle Dokumente, Daten und Aufgaben an einem Ort zusammen und behalten so stets den Überblick. Dies ermöglicht ein schnelleres Erkennen von Risiken, da relevante Informationen nicht mehr verstreut, sondern an einem zentralen Ort gespeichert sind.
Frühzeitige Risikoerkennung
Dank Baumanagement-Software sehen Sie, welche Vorgänge oder Aufgaben Ihre gesetzten Fristen bedrohen. Auf diese Weise können Sie potenzielle Probleme in den Anfangsstadien erkennen – lange bevor Ihr Projekt unrentabel wird.
Kommunikation und Zusammenarbeit
Kommunikationsprobleme sind eine der Hauptursachen für Risiken in Bauprojekten. Mit einer Baumanagement-Software arbeiten alle Projektbeteiligten an einem Ort zusammen und haben so die Möglichkeit, einheitliche Arbeitsweisen zu etablieren, wodurch Sie Missverständnisse und Fehler vermeiden
Datenbasierte Analysen
Ohne datenbasierte Analysen wissen Sie nicht, warum Ihre Gewinnmarge bei Projektabschluss niedriger als erwartet ist. In den Risikoberichten einer Baumanagement-Software sehen Sie auf einen Blick, wo Fristüberschreitungen oder unerwartete Mehrkosten auftreten. Dank datenbasierter Analysen wissen Sie frühzeitig, wann Sie eingreifen müssen.
Mit Risikomanagement Marge steigern
Baubezogene Risiken können kostspielige Auswirkungen haben, denn schließlich verlaufen Bauprojekte oft nicht nach Plan. Und wenn die Probleme letztendlich erkannt werden, ist es bereits zu spät, um noch effektiv einzugreifen. Der Hauptgrund dafür liegt darin, dass viele Generalunternehmer keinen klaren Überblick über ihre Projekte haben, da Informationen nicht zentral erfasst werden.
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