Baulexikon

Digitalisierung der Baubranche: Alle Trends & Entwicklungen im Überblick

1.3.2021

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Inhaltsverzeichnis

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Capmo für Geschäftsführer

Für die einen ist es ein Trend und für die anderen die Lösung für produktives Wirtschaften: Die Digitalisierung der Baubranche ist ein viel diskutiertes Thema. Wenn Sie einmal hinter die Fassade blicken, werden Sie eine ganze Vielfalt an Möglichkeiten erkennen, welche die digitale Welt auch für die Baubranche bereithält. Wo der Mehrwert für Unternehmen liegen kann und wo es bei den meisten Unternehmen noch hakt, diesen für sich zu nutzen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Die Baubranche in Zahlen, Daten und Fakten

Wo steht die Baubranche und welche Bedeutung kommt ihr in der deutschen Wirtschaft zu? Lassen Sie uns die wichtigsten Zahlen vergleichen. Dabei werden wir auch eine kurze Reise in die Geschichte unternehmen.

Marktvolumen: die Bedeutung der Baubranche in Zahlen

Mit neuen Gebäuden und ausgebauter Infrastruktur entstehen täglich neue Werke, die die deutsche Bauindustrie hervorbringt. Doch was sprechen die Zahlen? Welchen Anteil hat die Baubranche eigentlich an der gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland?

5,6 % Anteil an der Bruttowertschöpfung.

Die Bruttowertschöpfung ist die Differenz aus den produzierten Werten abzüglich der Vorleistungen. Sie ist der eigentliche Mehrwert, der durch die erbrachte Leistung entsteht. Für 2019 beträgt die Bruttowertschöpfung in Deutschland insgesamt 3,11 Billionen €. Das deutsche Baugewerbe trägt einen Anteil von 5,6 % der gesamten Wertschöpfung Deutschlands. Das sind etwa 174 Milliarden €.

Bauinvestitionen von über 350 Milliarden Euro

Die Bauinvestitionen liegen in 2019 bei 373 Milliarden €. Der bedeutendste Bereich für Bauinvestitionen ist der Wohnungsbau mit 61 %, gefolgt vom Wirtschaftshochbau mit 20,8 % und dem Wirtschaftstiefbau mit 6 %. Der restliche Anteil von 12,2 % fällt auf den öffentlichen Hoch- und Tiefbau und hat im Vergleich zu den Vorjahren eher an Bedeutung verloren.

Bayern ist umsatzstärkstes Bundesland

Spannend ist auch der Blick auf die Verteilung von Umsätzen auf einzelne Regionen in Deutschland. Im Bauhauptgewerbe wurde in 2019 ein Umsatz von 135 Milliarden € erwirtschaftet. Etwa 20 % des Umsatzes entfallen auf Betriebe in Bayern. Genauso viel, wie alle neuen Bundesländer zusammen erwirtschaften. Weiterhin sind auch die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen Spitzenreiter bei den erwirtschafteten Umsätzen. Die höchste Produktivität – gerechnet pro Beschäftigtem im Bauhauptgewerbe – verteilt sich allerdings ganz anders: Hamburg ist in dieser Hinsicht Vorbild und erwirtschaftet 224.000 € pro Beschäftigten. Anschließend folgen die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Bremen. Deutschland hat übrigens einen Durchschnittsumsatz von 155.000 € pro Beschäftigten.

Trends in der Baubranche Nachhaltiges Bauen
Viele Entwicklungen beschäftigen die Baubranche. Die Digitalisierung ist vorne mit dabei.

Die Struktur vom kleinen Betrieb bis zum großen Konzern

Sei es ein kleiner Betrieb mit wenigen Mitarbeitern, ein gesetztes mittelständisches Unternehmen oder ein weltweit agierender Konzern: Die Art der Betriebe in der Baubranche sind vielfältig und alle tragen sie in unterschiedlichem Maße zur Wertschöpfung bei.

  • Im Juni 2019 gab es insgesamt etwa 77.000 Betriebe im Bauhauptgewerbe.
  • Rund 67.000 Betriebe davon beschäftigten maximal 19 Mitarbeiter und zählen damit zu den kleinen Betrieben. Mit ungefähr 88 % aller Beschäftigten erwirtschaften die Betriebe fast 30 % des baugewerblichen Umsatzes.
  • Mit zunehmender Größe des Betriebes verändern sich diese Zahlen: Knapp 9.000 Betriebe beschäftigen 20 bis unter 200 Mitarbeiter.Das sind 12 % aller Beschäftigten im Bauhauptgewerbe. In dieser Größenklasse erwirtschaften die Beschäftigten etwa 52 % des Umsatzes.
  • Verschwindend gering sind fast die Betriebe mit 200 und mehr Beschäftigten: 267 oder auch 0,35 % der Betriebe erwirtschaften hingegen etwa 19 % des Umsatzes.

An den Zahlen wird deutlich, wie skalierbar ein Unternehmen in der Baubranche mit zunehmender Größe sein kann. Zu beachten ist allerdings auch, dass kleine Betriebe oft ganz andere Projekte mit anderem Auftragsvolumen realisieren als größere Betriebe. Kleinere Betriebe sind überwiegend im Wohnungsbau aktiv. Je größer das Unternehmen wird, desto mehr reduziert sich der Anteil am Wohnungsbau und andere Projekte im Wirtschaftsbau und öffentlichen Bau werden bedeutsam. Sehr große Unternehmen haben kaum noch Anteil am Wohnungsbau.

Digitalisierung der Baubranche: Daten und Fakten auf den Punkt gebracht

Was bedeutet eigentlich Digitalisierung in der Baubranche genau? Wo steht die aktuelle Bauwirtschaft und warum tut sie sich so schwer in ihrer Entwicklung? Wir gehen den Tatsachen auf den Grund.

Was genau bedeutet Digitalisierung?

Wenn von der Digitalisierung gesprochen wird, dann geht es heutzutage um mehr als noch vor einigen Jahren. Der Begriff wandelt sich und erhält eine immer komplexere Bedeutung. So ist Digitalisierung zunächst das Überführen von analogen Inhalten zu digital Daten. Weiterhin geht es darum, digitale Modelle als Hilfsmittel einzusetzen und unproduktive analoge oder veraltete maschinelle Vorgehensweisen abzulösen. Es werden Software-Anwendungen entwickelt, durch welche die Kommunikation und ganze Prozessabläufe auf digitaler Ebene optimiert werden können. Hinzu kommt die Vernetzung der Daten und aller Prozessschritte zu einem Gesamtsystem. Grundsätzlich kann es aber auch um die Veränderung ganzer Geschäftsmodelle gehen, die auf digitalen Konzepten basieren. Mit der Digitalisierung der Baubranche sind hauptsächlich die Prozessabläufe gemeint, die im Fokus der aktuellen Entwicklungen stehen.

Warum ist die Digitalisierung notwendig?

Digitale Neuerungen haben das Arbeiten in diversen Branchen bereits revolutioniert. Dieser Fortschritt lässt zunehmend erkennen, wo aktuell in der Baubranche Handlungsbedarf besteht. Wir nehmen Sie mit in unterschiedliche Geschäftsbereiche und zeigen Ihnen, wo bei den meisten Unternehmen der Schuh drückt.

Das Ende der Fahnenstange wurde dabei noch lange nicht erreicht: Einzelne Prozesse losgelöst voneinander neu zu denken und umzusetzen, ist der erste Schritt. Weiter gehen Sie in der Digitalisierung, wenn Sie alle einzelnen Prozesse in einem effektiv miteinander vernetzten Gesamtsystem verbinden und optimieren. Dann kommen Building Information Modeling (BIM) und Bauen 4.0 ins Spiel. Wir schauen uns gleich noch genauer an, was sich dahinter verbirgt.

Bauen 4.0
Die Digitalisierung am Bau hat viele Facetten. Nutzen Sie diese für Ihre Prozesse!
Den technologischen Fortschritt nutzen und sinnvoll einsetzen

Die Unterstützung auf der Baustelle durch technische Hilfsmittel ist gar nicht mehr wegzudenken. Technologischer Fortschritt kennzeichnet sich weniger durch eine verbesserte mechanische Leistung als vielmehr durch neue digitale Lösungen. Mit Smartphones und Tablets sind Sie mobil, flexibel und können von unterwegs und auf der Baustelle wertvolle Arbeit sehr viel schneller erledigen. Auch andere Innovationen wie Fahrerassistenzsysteme für ein leichteres Bedienen von Maschinen, Drohnen zum Ausmessen von unwegsamen Gelände sind nur einige der Annehmlichkeiten, welche die Digitalisierung bereit hält.

Neue Leistungen anbieten und Geschäftsmodelle erweitern

Morgen noch mit demselben Angebot von gestern den Markt begeistern? Was vor Jahren noch gut möglich war, wird zukünftig immer weniger funktionieren. Ein Unternehmen besteht heute, wenn es wandelbar ist und sich auch selbst neu erfinden kann. Geschäftsmodelle zu hinterfragen und auszubauen ist mittlerweile eine wesentliche Aufgabe von Geschäftsführern. Wo die Digitalisierung auf der einen Seite der Antreiber ist und Sie zum Umdenken zwingt, können Sie mit ihr auf der anderen Seite direkt Lösungen für die Zukunft finden. Fest steht: Planungs- und Handwerksleistungen werden weiterhin wesentliches Kerngeschäft für Unternehmen in der Baubranche sein.

Doch die Ausgestaltung wird immer mehr digital begleitet, was Sie genauso gut auch gezielt in Ihr Geschäftsmodell integrieren können. Denn nicht nur Sie sind Anwender all der digitalen Apps und Geräte – auch Ihre Kunden und Geschäftspartner. Für die anschauliche Planung lassen sich Tools zum Konfigurieren und beispielsweise Virtual Reality nutzen. Ein besserer Support kann durch digitale Kommunikationstools erzielt werden. Oder Sie bieten digitale Produkte wie Smart Home an und übernehmen neben den physischen Einbau ebenso alle möglichen Service-Leistungen von den erforderlichen Einstellungen bis hin zur Schulung der zukünftigen Anwender.

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Die Potenziale der digitalen Neuausrichtung

Lange genug haben sich bereits die Vorteile aus der Digitalisierung entfalten können. Übertragen auf die Baubranche lassen sich dadurch vielfältige Potenziale ableiten, die nur darauf warten, von Ihnen ergriffen zu werden.

Verbesserte Kommunikation unter den Projektbeteiligten

Meldungen per Notizzettel auf dem Schreibtisch oder per Fax, eine E-Mail im sowieso schon überquellenden Postfach, der Bauplan in Excel ist in irgendeinem Ordner verschwunden. Die Kommunikation ist damit oft holprig. Schlimmer noch ist es, wenn Sie das Wichtige nicht oder zu spät erreicht. Mittlerweile gibt es digitale Anwendungen, die herkömmliche Kommunikationswege direkt ablösen und online in einem Tool bündeln. Nachrichten können darüber in Echtzeit ausgetauscht und thematisch gesammelt werden.

Werden die Aufgaben der verschiedenen Gewerke in Aufgabenmanagement-Tools aufgesetzt, können alle Infos direkt dort gespeichert werden, wo sie gebraucht werden: direkt an der Aufgabe. Haben alle Baubeteiligten Zugang zu dem Tool, kann jeder die Aktualisierungen einsehen und ist sofort auf dem neuesten Stand. Dank neuester Technologien wie Cloud Computing ist möglich, die digitale Infrastruktur schlank und kostengünstig aufzusetzen. Als weiteres Plus lässt sich auch das Dokumenten-Management sehr viel übersichtlicher gestalten.

Zeit gewinnen für effektive Arbeiten

Wenn digitale Lösungen versprechen, dass Sie hier und da einige Minuten sparen, klingt das im ersten Moment nicht viel. Aufsummiert auf die vielen Tätigkeiten am Tag ergeben sich über Wochen und Monate dann plötzlich doch ganze Stunden, die Sie sicher sinnvoll für andere Aufgaben einsetzen. Ob es die Überstunden sind, die Sie damit reduzieren oder anderen wertschöpfenden Tätigkeiten nachgehen, ist ganz Ihnen überlassen.

Prozesse beschleunigen und Termine einhalten

Die Zeit ist nicht nur häufig zu knapp. Ganze Termine werden verschoben, weil Unerwartetes dazwischen kommt oder manuelle Prozesse sich in die Länge ziehen. Mit der Digitalisierung können Sie die Vorgänge vereinfachen und beschleunigen, sodass Sie mehr Zeitpuffer einplanen können oder sich Bauarbeiten sogar schneller erledigen lassen. Ihre Zeitpläne werden wieder zuverlässiger und Sie können sich zunehmend auf einen reibungslosen Ablauf im Baugeschehen konzentrieren.

Fehler vorbeugen und gezielt vermeiden

Undurchsichtige und komplizierte Prozesse lassen Sie schnell den Überblick verlieren. Die Gefahr, dass sich Fehler einschleichen, nimmt zu. Treten in der Folge Baumängel auf, ist das ärgerlich und kostenintensiv. Je klarer und transparenter für alle Projektbeteiligten die Prozesse aufgesetzt sind, umso einfacher lassen sich Probleme antizipieren und im Voraus abwenden.

Kosten einsparen

Denken Sie nochmals an die Minuten und Stunden, die Sie an Zeit einsparen können, an die Termineinhaltung und an das effiziente Vorbeugen von Mängeln. Arbeitskraft, Zeit und Baumaterial sind wesentliche Ressourcen im Einsatz auf der Baustelle. Durch veraltete Vorgehensweisen wird vieles davon einfach verschwendet. Dank digitaler Unterstützungen können Sie dem entgegenwirken und Ihre Ressourcen sehr viel effizienter einsetzen. Das erspart Ihnen Kosten bei jeder noch so kleinen zu kalkulierenden Position.

Neue Geschäftsfelder erschließen

Sich müssen nicht mehr tagein tagaus dieselbe Arbeit verrichten und hoffen, dass die Nachfrage danach so bleibt wie bisher. Die Digitalisierung hält viele Möglichkeiten bereit, wie Sie das Leistungsspektrum Ihres Unternehmens erneuern und erweitern können. Die aktuellen Zeiten erfordern es regelrecht, flexibel mit den Trends der Baubranche umzugehen. Sie müssen dabei gar nicht überall mitspielen, sondern passend für Ihr Unternehmen die Trends nutzen, die Ihr Unternehmen wirklich voranbringen. Die Digitalisierung in der Baubranche bietet Ihnen damit zusätzliche Chancen, Ihr Unternehmen wirtschaftlich noch erfolgreicher aufzubauen.

Probleme und Herausforderungen im Digitalisierungsprozess

Dass sich mit der Digitalisierung in der Baubranche lukrative Potenziale entfalten können, erkennen viele Unternehmer bereits. Doch wenn es an die Umsetzung geht, dann entmutigen oft die vielen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Wir werfen einen Blick auf mögliche Schwierigkeiten und wie Sie mit Ihnen umgehen können.

Fehlendes Know-how für eine Integration moderner Anwendungen

Sie haben den Terminkalender voll und Ihre Mitarbeiter sind nicht unbedingt mit digitalen Endgeräten groß geworden. Dann kann es schwierig werden, in Eigeninitiative sämtliche Prozesse erfolgreich umzukrempeln und mit diesen von heute auf morgen reibungslos zu arbeiten. Gute Anwendungen werden zwar hinsichtlich ihrer Bedienbarkeit möglichst intuitiv gestaltet, dennoch braucht es Know-how und auch Übung, sich mit den neuen Arbeitsabläufen vertraut zu machen.

Angebotene Schulungen und ein versierter Kundensupport kann hier gute Unterstützung leisten. Binden Sie zudem Ihr junges Personal ein, welches tendenziell eine höhere Begeisterungsfähigkeit für die digitale Welt mitbringt. Wenn noch nicht genug frischer Wind in Ihrem Unternehmen weht, suchen Sie sich zum Beispiel temporäre Unterstützung von Werkstudenten.

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Verabschieden Sie sich von dem Motto „Wir haben das schon immer so gemacht“!
Mangelnde Bereitschaft für Veränderungen

Um die Digitalisierung in Bauunternehmen richtig umzusetzen, bedarf es häufig einer Anpassung von gewohnten Projektabläufen. Jede Veränderung setzt eine gewisse Bereitschaft zum Wandel voraus. Wir verstehen, wie bequem es sein kann, Bewährtes immer wieder zu tun. Manchmal ist es jedoch auch die Betriebsblindheit, die nicht erkennen lässt, dass manche Tätigkeiten längst verbesserungswürdig sind.

Damit sich alle Mitarbeiter gleichermaßen im Veränderungsprozess abgeholt fühlen und motiviert werden, ist der gemeinsame Austausch untereinander wesentlich. Wenn alle Beteiligten den Nutzen aus den neuen Optimierungsmaßnahmen erkennen und es keine persönlichen Nachteile zu befürchten gibt, steigt generell die Bereitschaft, Veränderungen mit zu begleiten.

Das Miteinander ist nicht mehr so wie früher

Viele Menschen bemängeln an der Digitalisierung den fehlenden sozialen Austausch. Sicher geht das ein oder andere “Hallo” und “Viele Grüße” beim Aufgabenmanagement-Tool verloren. Ein wertvolles zwischenmenschliches Arbeiten kann jedoch auch anderes kultiviert werden. Vielleicht planen Sie einfach ein paar Minuten Small Talk oder ein gemeinsames Team-Frühstück ein, um den persönlichen Draht untereinander aufrecht zu erhalten.

Anfangsinvestitionen unterschiedlich hoch

Je nachdem, welche Prozesse Sie konkret von analog auf digital umstellen, kann es geringe bis hohe Investitionen mit sich ziehen. Das Budget, um alle guten Ideen sofort in die Tat umzusetzen, reicht bei den meisten Unternehmen nicht aus. Damit stellt sich oft die Frage, wo Sie am besten beginnen. Mit der Beantwortung zu warten oder aufgrund von Bedenken zu zögern, kann dafür sorgen, dass es immer schwieriger wird, den Anschluss zu halten.

Ein durchdachtes Vorgehen schafft Abhilfe: Welche Kosten sich genau hinter der Optimierung verbergen und welcher Mehrwert sich aus den Verbesserungen ergibt, sollte zu Beginn genau kalkuliert und einander gegengerechnet werden. Wenn Sie mit lukrativen Schritten beginnen, können Sie bereits Kosten sparen und diese in weitere Verbesserungen direkt wieder refinanzieren.

Noch unzureichende Kompatibilität bei der Anwendung

Immer mehr digitale Lösungen sind auf dem Markt verfügbar. Vieles sind noch Einzellösungen und es stellt sich dann die Frage, wie alles in ein System passt. Mangelnde Kompatibilität ist eine große Herausforderung. Doch gute Anbieter moderner Anwendungen sind sich dessen bewusst und schaffen untereinander immer mehr Möglichkeiten für effiziente Schnittstellen. Um eine fragmentierte Systemlandschaft zu vermeiden, lohnt sich vorab ein Blick auf die konkreten technischen Eigenschaften der Anwendung.

Was berichten aktuelle Studien über die Digitalisierung in der Baubranche

Viele verlockende Vorteile stehen einigen zu bewältigenden Herausforderungen gegenüber. Genügend Zugkräfte, um eine Branche in Bewegung zu versetzen. Doch wie weit ist die Baubranche tatsächlich verglichen mit Branchen? Die folgenden Zahlen klären auf.

Digitalisierung Baubranche, Digitalisierungsindex Mittelstand
Der Digitalisierungsindex Mittelstand bestätigt: Die Baubranche hat einiges aufzuholen.

Digitalisierung der Baubranche im Vergleich zu anderen Branchen

In den vergangenen Jahren hat sich hinsichtlich der Digitalisierung sehr viel getan, doch geht die Entwicklung in der Baubranche nur schleppend voran. Betrachten wir einmal den gesamten Mittelstand in Deutschland, so ist bei etwa 53 % der Unternehmen die Digitalisierung fester Bestandteil im Betriebsgeschehen. In der Baubranche sind es erst 38 % der mittelständischen Bauunternehmen. Dies geht aus der Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“ von techconsult hervor.

Die Corona-Pandemie als Antreiber der Digitalisierung

Die Corona-Pandemie hat vielen Branchen einen regelrechten Schub gegeben, digitale Lösungen noch stärker in das Geschäftsmodell zu integrieren. Die Baubranche bleibt davon nicht unberührt. Für 46 % der Betriebe ist die Corona-Pandemie Anlass genug, Produkte und Services anzupassen. Etwas über ein Drittel der Betriebe hat direkt damit begonnen, Prozesse zu digitalisieren. Viele Unternehmen glauben an den Mehrwert der Digitalisierung und wollen gerade jetzt überwiegend daran festhalten, ihr Bauunternehmen weiter zu digitalisieren. Manch ein Unternehmen plant sogar, noch mehr in die digitale Ausrichtung zu investieren als zuvor angedacht. Im Übrigen ist bereits nachweisbar, dass Unternehmen, die in der Digitalisierung weiter fortgeschritten sind, auf die Umstände der Corona-Pandemie sehr viel besser reagieren konnten als Unternehmen, die noch nicht so digital ausgerichtet sind.

Die Produktivität im deutschen Baugewerbe

Wer noch effektiver wirtschaften und die Produktivität steigern will, setzt auf Prozessoptimierung und Digitalisierung. Seit 1995 steigerte sich die Produktivität der deutschen Wirtschaft jährlich um 1,32 %. Die Bauwirtschaft hingegen wurde um 0,26 % produktiver. Milliarden von Euro entgehen damit jährlich der deutschen Wirtschaft. Auch auf globaler Ebene sieht es nicht viel anders aus.

PropTechs: Startups entwickeln innovative Lösungsmodelle

Bauunternehmen schaffen selten die Lösungsmodelle selbst, die sie für ein digitalisiertes Arbeiten benötigen. Anbieter sind in dem Falle Start-ups – in der Baubranche sogenannte Property Technology Unternehmen oder auch kurz PropTechs. Allein im deutschsprachigen Raum werden darunter bereits 466 innovative Unternehmen Stand September 2020 gezählt. Und es kommen immer mehr hinzu. Capmo ist eines der PropTechs aus der Kategorie Bauprojekte. Aber auch was Immobilienverwaltung und -bewirtschaftung und vieles mehr rund um den Bau angeht, finden sich in verschiedenen Eingruppierungen zahlreiche Start-ups, die an innovativen Lösungen feilen. Originelle Ideen kommen also nicht mehr nur aus dem Silicon Valley, sondern werden direkt vor der Haustür entwickelt.

Digitalisierung Baubranche Proptechs-2020
Fast 5000 junge Unternehmen setzen sich aktuell für die Digitalisierung der Baubranche ein.

Digitalisierung der Baubranche in der Praxis

Die verschiedenen Bereiche der Baubranche sind unterschiedlich weit in der Digitalisierung fortgeschritten. Wir werfen einen Blick auf die Schwerpunkte und was die Bauunternehmen gerade am meisten bewegt.

Digitalisierung im Tiefbau: BIM schon länger im Einsatz

Ob im Straßenbau, Kanalbau oder in sonstigen Tiefbauprojekten – die räumlichen Dimensionen dieser Baukonstrukte sind gewaltig. Mit einem Zollstock lassen sich hier keine genauen Pläne entwerfen. Auf digitale Vermessungstechnik zurückzugreifen, ist im Tiefbau bereits selbstverständlich. Anschauliche 3D-Modelle werden routiniert genutzt, um das Bauvorhaben sinnvoll abbilden zu können. Der grundlegende BIM-Gedanke wird daher schon länger gelebt im Vergleich zu anderen Bereichen des Bauwesens. Weitere Potenziale liegen derzeit in noch besser vernetzten Prozessabläufen.

Digitalisierung im Hochbau: BIM für alle Unternehmen anwendbar machen

Auch im Hochbau spielt der Einsatz von BIM eine zentrale Rolle. Die Bundesregierung unterstützt und fördert die Entwicklung. Um für zahlreiche kleine, mittelständische und große Unternehmen BIM anwendbar zu machen, geht es bei der Digitalisierung im Hochbau vor allem um das Aufsetzen sogenannter Open BIM Standards. Damit erfolgt das Austauschen der Daten auf einem einheitlichen Standard, mit dem alle Projektbeteiligten zusammenarbeiten können. Prozessoptimierungen und die Digitalisierung der Baustelle sind vor allem bei kleineren Unternehmen noch ausbaufähig, wohingegen große Unternehmen schon weiter vorangeschritten sind.

Digitalisierung im Hausbau: Smarte Lösungen auf dem Vormarsch

Was für den Tief- und Hochbau gilt, ist im klassischen Hausbau nicht anders. Prozessoptimierung und BIM sind die Potenziale für weitere Produktivitätssteigerungen im Bau. Wenn es um die Digitalisierung im Hausbau geht, so kommen noch weitere Anwendungen zum Einsatz, die die Prozesse nicht nur vereinfachen, sondern auch als besondere Leistungsmerkmale gelten können: Die Planung einer neuen Immobilie mit Virtual Reality zu verbinden, macht das Wohnen schon erlebbar, noch bevor das Gebäude steht. Auch Smart Home direkt in den vier Wänden einzuplanen, verspricht einen angenehmen Komfort und höhere Energieeffizienz.

Digitalisierung Baubranche und Baugewerbe
Von Tablets bis Drohnen: Digitale Tools zählen auf vielen Baustellen schon zur Standardausstattung.

Digitalisierung der Bauausführung: Die Baustelle digitalisieren

Wohl kaum ein anderer Prozessschritt rund um den Lebenszyklus eines Bauwerks birgt noch so viel ungenutztes Potenzial für Verbesserungen wie die Bauausführung. Das ist verständlich, denn viele individuelle und komplexe Abläufe im Baugeschehen lassen sich nur schwer als Standards definieren. Wenn auch langsam, schreitet auch hier die Entwicklung voran. Bauen 4.0 wird zum Schlagwort, wenn es um die Digitalisierung in der Bauausführung speziell auf der Baustelle geht.

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Die wichtigsten Trends der Digitalisierung in der Baubranche

Oft werden Trends belächelt oder werden als bloße Modeerscheinung abgetan. In der Baubranche ist dies etwas anders. Was sich hier als Trend entpuppt, hat sich in anderen Branchen bereits bewährt. Das zeigen vor allem die folgenden drei Konzepte:

Künstliche Intelligenz: KI in der Baubranche

Häufig wird ihr zunächst mit Skepsis begegnet, doch ermöglicht Künstliche Intelligenz (KI) ein breites Spektrum an Vorteilen. KI kann mithilfe von Daten kognitive Rechenleistung vollbringen, zu der ein Mensch nicht fähig ist – oder nur mit hohem Aufwand. Praktisch ausgedrückt heißt das: Eine Maschine kann durch KI Arbeit abnehmen, Fehlerquoten reduzieren und die Sicherheit auf der Baustelle verbessern.

Eingesetzt werden dafür beispielsweise Roboter oder Drohnen, die mit einem KI-System ausgestattet sind. Voraussetzung für eine zuverlässige Auswertung ist eine genau durchdachte Datenbasis, von der die Maschine zunächst lernen kann. Während der eigentlichen Anwendung gleicht die Maschine neu gesammelte Informationen mit den historischen Daten ab. So kann sie vorliegende Daten unmittelbar auswerten und zum Beispiel Gefahrenquellen sehr viel schneller erkennen als ein Mensch durch manuelle Prüfung.

Building Information Modeling: BIM

Ein sehr weit entwickelter Trend in der Baubranche ist das Building Information Modeling, kurz BIM. Es handelt sich dabei um eine softwarebasierte Lösung, welche sämtliche Daten und Informationen rund um ein Bauwerk in einem System speichert. Das beginnt bei der Planung und erstreckt sich über den gesamten Lebenszyklus eines Bauvorhabens. Selbst nach Ausführung und Abnahme sieht die BIM-Logik vor, das System bei Renovierungsarbeiten bis hin zum Rückbau für eine effiziente Abwicklung zu nutzen. Anschauliche 3D-Animationen bilden dabei die Bauvorhaben virtuell ab. Gespeicherte Informationen rund um den Bau werden an einem Ort gespeichert und erhöhen so die Transparenz und ermöglichen ein effektives Zusammenarbeiten aller Baubeteiligten.

Bauen 4.0: Die Digitalisierung der Baustelle

Ob beim Verwalten, Planen oder Bauen. Sie können in verschiedenen Bereichen digital Umdenken. Gerade für Bauunternehmen ist die Digitalisierung der Baustelle besonders spannend. Auch zu verstehen unter Bauen 4.0 bezieht sich dieser Trend auf verschiedenste Prozesse rund um die Bauausführung. Ob Baumaterial, Verfahrenstechniken oder der Einsatz der Arbeitskräfte – jeder noch so tief verwurzelte analoge Schritt kann digital unterstützt oder komplett abgelöst werden. Herausforderung ist dabei das komplexe Zusammenspiel der vielen Schritte. Mittlerweile beschäftigen sich ganze Forschungsteams aus Universitäten und Unternehmer darauf, diese Nuss zu knacken und digitales Bauen zu verwirklichen.

Die anstehenden Aufgaben nicht mehr per Fax, Brief oder Telefon klären, sondern ganz einfach per Klick in einer App. Gezielt Informationen speichern und diese schnell und einfach wieder finden. Die Digitalisierung der Baubranche birgt ein großes Potenzial, den Arbeitsalltag effektiver und wirtschaftlich effizienter zu gestalten. Sich dabei von endlosen Papierbergen zu verabschieden, ist einer der wichtigsten Schritte in diese Richtung. Egal wie weit Sie in Ihrem Unternehmen bereits digital aufgestellt sind. Der ein oder andere Zettel kann mit Sicherheit auch noch digitalisiert werden. Wie Sie komplett auf eine digitale Dokumentation umschwenken können, erfahren Sie in unserem eBook „Ganzheitliche Bausoftware“, welches Sie sich kostenfrei herunterladen können.

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