Bautrends 2024: Diese Themen bestimmten die Zukunft der Baubranche
Expertin Baubranche
13.12.2023
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Capmo für Geschäftsführer2023 blicken wir zwar auf keine großen Krisen wie Corona oder den Russisch-Ukrainischen Krieg, aber die Baubranche erlebte dennoch Herausforderungen. Die steigenden technischen Anforderungen, sich ändernden Vorschriften und neuen Baubedingungen erfordern einen Wandel. Auch der andauernde Fachkräftemangel, die Inflation und die unsicheren Materialpreise führen dazu, dass sich Bauunternehmen anpassen müssen, um rentabel zu bleiben. In Zusammenarbeit mit Experten wie Brand Berger, Schiffers Bauconsult, DGNB und GLCI zeigen wir Ihnen, was 2024 auf Sie zukommt.
Unser Bautrend-Report 2024 bietet Einblicke in Trends, die Ihren Baualltag erleichtern sollen, und inspiriert zu einem erfolgreichen Wandel im Jahr 2024. Jeder Trend veranschaulicht allgemeine Entwicklungen mithilfe von Beispielen und Erfahrungen aus der Praxis. Im Folgenden fassen wir die zentralen Punkte für Sie zusammen.
Für den vollständigen Report mit exklusiven Interviews und Experten-Prognosen steht Ihnen das eBook hier kostenlos zum Download zur Verfügung.
Zukunft der Baubranche: Prognose für die Bauwirtschaft 2024
Die Baukonjunktur für 2024 wird voraussichtlich von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Das Forschungsprojekt "Mittelfristprognose der Preise für Bauleistung" aus Kiel prognostiziert einen Rückgang der Baupreise um 2% aufgrund einer schwächeren Baunachfrage. Der Konjunktur-Tiefpunkt wird 2025 erwartet, mit einem weiteren Rückgang um 4,2%. Es wird erwartet, dass die Baupreise auch in den Jahren 2026 und 2027 leicht sinken werden.
Die "Hochbauprognose 2023" der Strategieberatung EY-Parthenon hingegen sieht zwar für 2024 eine Stagnation der Branche, aber ein mögliches moderates Wachstum von 1,9% im Jahr 2025.
Die Forschergruppe Euroconstruct führt die Lage auf einen erwarteten Rückgang von 32% im Wohnungsbau in Deutschland bis 2025 zurück. Für 2024 sehen die Experten also keinen starken Aufwärtstrend für die Branche voraus, erst 2025 ist ein leichter Positivtrend prognostiziert.
Genau unter diesem Blickwinkel werfen wir in unserem eBook “Bautrends 2024” einen genaueren Blick auf acht Bautrends 2024:
- CO2-Dokumentation (EU-Taxonomie)
- Integrierte Projektentwicklung
- Lean Construction Management
- Serielles Bauen
- Automatisierte Baustelle
- Künstliche Intelligenz
- BIM in der Ausführung
- Bonus-Trend: Prozessoptimierung
1. CO-Dokumentation (EU-Taxonomie)
Der Bausektor trägt zu fast 40 % der globalen CO2-Emissionen bei, was ihn zu einem bedeutenden Bereich für die Reduzierung von Treibhausgase und zum Klimaschutz macht. Durch gezielte Maßnahmen können erhebliche CO2-Einsparungen erzielt werden. Gleichzeitig hat die Baubranche einen großen Einfluss auf die Umweltverschmutzung und die Biodiversität aufgrund ihres hohen Ressourcenverbrauchs und der daraus resultierenden Abfallproduktion. Daher trägt sie eine große Verantwortung, die Zukunft nachhaltig mitzugestalten.
Die Europäische Kommission hat den European Green Deal initiiert, um die Europäische Union bis 2050 klimaneutral zu machen und gleichzeitig eine moderne, nachhaltige und effiziente Wirtschaft aufzubauen. Dabei spielt die EU-Taxonomie eine entscheidende Rolle, da sie klare Kriterien festlegt, die bestimmen, was als "ökologisch nachhaltig" gilt. Diese Verordnung hilft dabei, Umweltauswirkungen zu bewerten und eine transparente Bewertung von Unternehmen und Investitionen im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit zu ermöglichen. Auch die Baubranche spielt eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Klimaziele und wird daher umfassend in die EU-Taxonomie einbezogen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Baubranche einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leistet und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft unterstützt.
In der Taxonomie-Verordnung stehen dabei sechs festgeschriebene Umweltziele im Fokus: „Klimaschutz“, „Anpassung an den Klimawandel“, „Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen“, „Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft“, „Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung“ und „Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme“.
Konkret bedeutet das für Sie: Sie müssen sich mit nachhaltigem Bauen auseinandersetzen, denn bei einer schnellen Umsetzung können Sie sogar einen Wettbewerbsvorteil darin finden!
Wie sich das Thema 2024 entwickeln wird und welche konkreten Herausforderungen bevorstehen, erklären Dr. Stephan Anders (DGNB) und Martin Berger (Brand Berger) in unserem Trendreport.
2. Integrierte Projektentwicklung am Bau (IPA)
Die Integrated Project Delivery (IPD) oder integrierte Projektabwicklung (IPA) ist eine fortschrittliche Methode in der Bauindustrie, um das Projektdesign und die Bauausführung zu verbessern. Sie fördert von Anfang bis Ende eine teambasierte Zusammenarbeit. In Skandinavien, besonders in Finnland und Norwegen, ist diese Methode bereits weit verbreitet und wird durch eine starke Kultur der Zusammenarbeit und moderne Technologien unterstützt. In Deutschland kommt die integrierte Projektabwicklung noch nicht so oft vor, aber die Bauindustrie zeigt verstärktes Interesse an solchen innovativen Ansätzen. Ein Wandel in der Branche ist erkennbar, und die IPA gewinnt an Bedeutung.
3. Lean Construction Management
Lean Construction ist eine Methode, die spezielle Arbeitsweisen nutzt, um den Output für alle Beteiligten zu maximieren und Verschwendung zu minimieren. Kurz gesagt: Lean Management bedeutet, Unternehmensprozesse effizienter zu gestalten.
Besonders in der Baubranche, wo Verzögerungen und verspätete Fertigstellungen häufig auftreten, spielt Lean Management eine entscheidende Rolle. Verzögerungen führen zu höheren Kosten, da Baustellen länger betrieben werden müssen als geplant. Daher ist die Einhaltung von Zeit- und Kostenplänen äußerst wichtig, besonders vor dem Hintergrund des wachsenden globalen Wettbewerbs.
Große Unternehmen setzen bereits auf Lean Construction Management, um ihre Effizienz auf Baustellen zu steigern. Experten schätzen, dass die Umstellung auf Lean Management ein Bauprojekt um 30 % beschleunigen kann, was ein sehr erstrebenswertes Potenzial ist. Dies ist besonders relevant, da die Produktivitätssteigerung im Bauwesen in den letzten Jahren im Vergleich zur weltweiten Wirtschaft eher gering war.
Welche Herausforderungen dazu beitragen werden, dass Lean Construction Management in Deutschland 2024 verstärkt eingesetzt wird, erfahren Sie in unserem Bautrend-Report 2024 von Thomas Bär, Geschäftsführer bei German Lean Construction Institute. Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an, um das eBook nicht zu verpassen und es direkt nach der Veröffentlichung zu erhalten.
4. Serielles Bauen
Serielles Bauen, auch als "Prefab" (Prefabrication) bekannt, bezeichnet das Bauen in Serie. Dabei werden Wohnungsgebäude nicht mehr nur auf der Baustelle errichtet, sondern ähnlich wie in der Automobilbranche durch industrielle Herstellungsprozesse in einem Werk zumindest teilvorgefertigt. Vor Ort werden diese Module dann nach dem "Lego-Prinzip" zusammengesetzt.
Der Vorteil liegt in der Vereinfachung und Beschleunigung von Planungs- und Herstellungsprozessen. Bauherren und Generalunternehmer profitieren von kürzeren Baustellenzeiten und möglichen Kosteneinsparungen, abhängig von der Auftragsgröße oder dem Wiederholungseffekt.
Serielles vs modulares Bauen: Das ist der Unterschied
Beide Begriffe werden meistens als Synonyme benutzt, da bei beiden Ansätzen die Fertigung gewissermaßen am Fließband erfolgt. Der entscheidende Unterschied liegt in der Vorfertigung der Bauteile. Während beim seriellen Bauen einzelne Elemente wie Böden, Wände und Decken vorgefertigt und erst auf der Baustelle zusammengefügt werden, werden beim modularen Bauen bereits komplette Räume vorgefertigt und müssen nur noch miteinander verbunden werden.
5. Automatisierte Baustelle
Eine autonome Baustelle bedeutet, dass Maschinen und Roboter selbständig Aufgaben erledigen, ohne ständige menschliche Kontrolle. Das Ziel ist es, Effizienz, Produktivität und Sicherheit zu verbessern. Hier sind die Bereiche, in denen das Konzept zum Einsatz kommt:
Roboter und autonome Maschinen: Auf solchen Baustellen werden selbstgesteuerte Bagger, Kräne, Betoniermaschinen und Drohnen eingesetzt.
Baustellenüberwachung: Kameras, Sensoren und andere Technologien überwachen die Baustelle autonom. Sie erfassen den Fortschritt der Arbeiten, überwachen den Zustand der Maschinen und erkennen potenzielle Sicherheitsrisiken.
Datenanalyse und künstliche Intelligenz: Autonome Baustellen nutzen fortschrittliche Datenanalyse und künstliche Intelligenz, um Informationen zu verarbeiten und kluge Entscheidungen zu treffen. Das kann die Optimierung von Arbeitsabläufen, die Vorhersage von Baustellenbedürfnissen und die Analyse von Bauqualität und -standards umfassen.
Kommunikation und Koordination: Eine effiziente Kommunikation und Koordination zwischen Maschinen und Robotern sind entscheidend. Hier kommen drahtlose Technologien wie 5G oder spezielle Netzwerke zum Einsatz, um einen reibungslosen Informationsfluss und effektive Zusammenarbeit sicherzustellen.
6. Künstliche Intelligenz am Bau
Der Begriff der Künstlichen Intelligenz (KI) stammt aus der Informatik und bezieht sich darauf, dass Maschinen menschenähnliche Fähigkeiten wie Lernen, logisches Denken, Problemlösen und Kreativität nachahmen können. In den letzten Jahren hat die Forschung bedeutende Fortschritte in der KI gemacht, und sie wird immer weiter verbessert.
KI kann in vielen Bereichen eingesetzt werden, auch in der Bauindustrie. Durch KI-Verfahren können Baustellen effizienter organisiert, Prozesse automatisiert und Fehler minimiert werden. Das führt zu schnelleren Bauzeiten und Einsparungen über den gesamten Projektzyklus. Auch Kriterien wie Arbeitssicherheit und Nachhaltigkeit lassen sich durch KI-Methoden optimieren.
Einen Einblick was mit KI in der Baubranche bereits heute möglich ist und welche Möglichkeiten sich in naher Zukunft ergeben beschreibt Sebastian Schlecht in unserem Bautrend-Report 2024.
7. BIM in der Ausführung
BIM ist in vielen Bauprojekten weit verbreitet und wird in verschiedenen Bereichen genutzt. Während der Planungsphase hat BIM große Fortschritte in der Zusammenarbeit zwischen Architektur, Tragwerksplanung und TGA gemacht. Nun ist BIM auch in der Bauausführung wichtig, da es bei der Mengen- und Kostenbestimmung, Terminplanung und der Nutzung von Modellen für Auswertung und Dokumentation hilft. In der Ausführungsphase ermöglicht BIM die schnelle Lösung komplexer Aufgaben, was zu einer effektiveren Zusammenarbeit, effizienteren Planung sowie zeit- und kostensparender Umsetzung von Bauprojekten führt.
8. Bonus-Trend: Prozessoptimierung
Angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Baubranche überdenken viele Unternehmen ihre internen Abläufe. Was können Sie intern verändern, um den Umständen besser gewappnet zu sein? Hier setzt die Prozessoptimierung (und oftmals Digitalisierung) an. Das Ziel ist es, bestehende Abläufe zu überprüfen und Verbesserungsmöglichkeiten zu finden. Dies kann durch Standardisierung oder Digitalisierung der Prozesse erfolgen.
Grundsätzlich kann im Bauwesen in zwei Bereichen angesetzt werden:
Backoffice: Dies umfasst alle Verwaltungsprozesse wie Personalmanagement, Ressourcenmanagement, Vertrieb, Marketing, Buchhaltung und Controlling. Viele Unternehmen haben Teile dieses Bereichs bereits teilweise digitalisiert.
Kerngeschäft: Hierunter fallen das gesamte Baumanagement, einschließlich der Ausschreibung und Vergabe, Bauausführung, Terminplanung, Dokumentenverwaltung, Reporting und Kommunikation. In diesem Bereich besteht bei vielen Unternehmen noch Potenzial, Abläufe einheitlicher zu gestalten und zu digitalisieren.
Lesetipp: Wenn Sie mehr über die zwei zentralen Systeme für Generalunternehmer erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unser kostenloses eBook "Softwarelösungen für Generalunternehmer".
Bautrends 2024 nicht verpassen
Die aktuellen Trends und Entwicklungen in der Branche zeigen vor allem eines: Unternehmen müssen sich anpassen, um in der neuen Realität erfolgreich zu sein. Einige spezialisieren sich auf bestimmte Bereiche, während andere an ihrer Effizienz arbeiten. Es ist entscheidend, dass die Branche nicht in Schockstarre verfällt und langfristige Chancen und Entwicklungen verpasst.
Wir hoffen, dass Sie aus diesem Bericht Ideen für Ihre eigene Weiterentwicklung gewinnen können und freuen uns auf ein erfolgreiches Jahr 2024 im gemeinsamen Austausch!
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