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So gelingt erfolgreiche Mitarbeiterführung im Baugewerbe

20.9.2022

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Mitarbeiterführung ist in jedem Unternehmen ein großes Thema, denn es trägt auf lange Sicht maßgeblich zum Geschäftserfolg bei. Mit Blick auf den Fachkräftemangel ist eine vorausschauende Personalführung im Baugewerbe wichtiger denn je. Doch wie gelingt es, Nachwuchstalente zu gewinnen und erfahrene, engagierte Mitarbeiter langfristig zu halten? Wir haben Tipps und Antworten.

Mitarbeiterführung ist ein komplexes Aufgabenfeld, dessen Anforderungen und Rahmenbedingungen sich ständig verändern. Übergeordnete Entwicklungen wie die Digitalisierung und New Work, aber auch gesellschaftliche Themen wie Diversity stellen Führungskräfte vor neue Herausforderungen. Auf der einen Seite verschärfen sich die Wettbewerbsbedingungen und damit der Fokus auf Leistung. Auf der anderen Seite ist mehr denn je eine Unternehmenskultur gefragt, die auf den Menschen ausgerichtet ist. Was also zeichnet eine gute Führungskraft aus und was bedeutet Führung überhaupt?

Mitarbeiterführung: Definition

Mitarbeiterführung oder auch Personalführung (auf Englisch “Leadership”) bedeutet im Allgemeinen, das Verhalten von Arbeitnehmern oder eines Teams gezielt zu beeinflussen. Die grundlegende Aufgabe von Führungskräften besteht darin, Angestellte durch einheitliche Regeln und individuelle Vereinbarungen so zu lenken, dass bestimmte Teilziele erreicht und übergeordnete Interessen des Unternehmens erfüllt werden. In der Regel wird dabei von einer hierarchischen Führung ausgegangen. Das heißt, eine Führungskraft leitet einen oder mehrere Mitarbeiter. In der Praxis greifen dabei meist zwei Ebenen ineinander:

Direkte Mitarbeiterführung

Die direkte Mitarbeiterführung beschreibt das konkrete, situative und individuelle Ausführen klassischer Aufgaben der Personalführung. Dabei geht es beispielsweise um Kommunikation und Feedback, um Evaluation, Motivation, Kritik und Lob.

Indirekte Mitarbeiterführung

Für die indirekte Mitarbeiterführung werden unternehmensinterne Leitfäden und allgemeingültige Kriterien definiert, beispielsweise Beurteilungs- und Beförderungsrichtlinien, nach denen sich Führungskräfte und Mitarbeitende richten.

Was zeichnet eine gute Führungskraft aus?

Führung an sich ist mit der Steuerung und dem Lenken von Prozessen verbunden. Im Umgang mit Menschen bedeutet erfolgreiche Führung jedoch weit mehr als das einseitige Einfordern und Kontrollieren von Leistungen. Vielmehr geht es darum, Mitarbeitern unterstützend zur Seite zu stehen – ohne dabei den Unternehmenserfolg aus den Augen zu verlieren. Einfach gesagt: Führungskräfte sind auch Mentor, Motivator und Vorbild für die Menschen, die sie leiten. Gute Vorgesetzte müssen daher nicht nur unternehmerisches Denken und branchenspezifisches, fachliches Know-how mitbringen, sondern auch ausgeprägte soziale Kompetenzen. Zu diesen sogenannten Soft Skills gehören zum Beispiel:

  • Empathie
  • Kommunikationsstärke
  • Motivationsfähigkeit
  • Organisationstalent
  • Durchsetzungsvermögen
  • gute Beobachtungsgabe und analytische Fähigkeiten

Erfolgreiche Mitarbeiterführung und Entwicklung trotz Fachkräftemangel

Wichtiger denn je ist eine verantwortungsvolle Mitarbeiterführung mit Blick auf den Fachkräftemangel im Baugewerbe. Zum Jahresbeginn 2022 nannten in einer Konjunkturumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) 78 Prozent der befragten Bauunternehmer den Fachkräftemangel als Risiko für ihre geschäftliche Entwicklung – und das nicht ohne Grund. Obwohl sich immer mehr Menschen für eine Ausbildung im Baugewerbe entscheiden, hat sich die Zahl der offenen Stellen seit 2010 bundesweit vervierfacht. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) befürchtet gar einen „Burnout“ in der Baubranche und sieht vor allem Arbeitgeber für diese Entwicklung in der Verantwortung. Trotz stetig steigender Gewinne hätten es viele Baufirmen in den vergangenen Jahren versäumt, Arbeitsplätze attraktiver zu gestalten.

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Warum ist Personalführung wichtig?

Im Baugewerbe führt die hohe Zahl offener Stellen zu einem Wettbewerb, in dem Arbeitsuchende freie Wahl haben und nahezu alles fordern können. Die Höhe des Gehaltes ist zwar ein starkes Argument, um sich für einen Arbeitsplatz zu entscheiden, aber längst nicht das einzige, wenn es um Unternehmenstreue geht. In Zeiten von New Work und veränderten Wertvorstellungen gewinnen Faktoren wie das Betriebsklima, die Sinnhaftigkeit der Arbeit und die Wertschätzung der Leistungen zunehmend an Bedeutung. Ein wesentlicher Faktor, um Young Professionals zu gewinnen und diese ans Unternehmen zu binden, ist deshalb eine gute Mitarbeiterführung.

Mitarbeiter führen mit direkten und langfristigen Effekten

Mit Blick auf die Gegebenheiten am Arbeitsmarkt trägt die Personalführung viel Verantwortung und übernimmt Aufgaben, die sowohl unmittelbare positive Effekte haben können als auch langfristige Ziele des Unternehmens erreichbar machen.

Kurz- und mittelfristig kann eine erfolgreiche Personalführung...

  • die Motivation und Freude an der Arbeit steigern
  • zu einem positiven Betriebsklima beitragen
  • die Arbeitsatmosphäre und das Teamwork verbessern
  • Leistungsbereitschaft und Eigeninitiative fördern
  • die Produktivität steigern.

Langfristig sollte eine gute Personalführung...

  • die persönliche Entwicklung von Mitarbeitern fördern
  • zur Unternehmensbindung und Loyalität der Angestellten beitragen
  • den Ruf als Arbeitgeber verbessern 
  • die Attraktivität für Nachwuchstalente steigern.

Mit anderen Worten: Erfolgreiche Mitarbeiterführung entscheidet darüber, ob Arbeitnehmer morgens gerne zur Arbeit kommen, gute Leistungen erbringen (wollen) und effektiv im Team zusammenarbeiten.

Instrumente einer erfolgreichen Mitarbeiterführung

Um diese kurz- und langfristigen Ziele zu erreichen, können Vorgesetzte für die direkte Mitarbeiterführung verschiedene Instrumente nutzen.

  • Kommunikation

Gute Personalführung setzt voraus, dass Sie Ihr Team sowie die Fähigkeiten des Einzelnen kennen. Nur so gelingt es, Projekte und Aufgaben vorausschauend zu verteilen. Mitarbeiter führen heißt deshalb auch Gespräche führen – und das nicht erst, wenn es Probleme gibt. Eine offene, respektvolle Kommunikationskultur macht es allen Beteiligten leichter, Erwartungen, Probleme oder Beobachtungen anzusprechen. Gelegenheiten dafür bieten sich nicht nur bei offiziellen Mitarbeitergesprächen, sondern auch in lockerer Atmosphäre bei Teamevents oder bei einem Plausch in der Kaffeeküche. Im persönlichen Austausch erfahren Sie mehr über die Stärken und beruflichen Ziele Ihrer Mitarbeiter. Aufrichtiges Interesse ist außerdem ein Zeichen von Wertschätzung und steigert die Motivation.

  • Lob

Es macht einen großen Unterschied, ob gute Leistungen als selbstverständlich hingenommen werden oder ob diese Wertschätzung erfahren. Sprechen Sie Lob für positive Entwicklungen aus! So vermitteln Sie Mitarbeitern das Gefühl, dass ihre Leistungen und ihr Wert für das Unternehmen gesehen werden.

  • Vereinbarungen

Statt lediglich Aufgaben zu delegieren, ist es deutlich effektiver und lehrreicher, wenn Vorgesetzte ihre Erwartungen deutlich machen – sowohl an einzelne Mitarbeiter als auch an das Team und an das Ergebnis eines Projektes. Definieren Sie realistisch erreichbare Ziele und treffen Sie gemeinsam Absprachen, die dazu motivieren, Aufgaben bestmöglich zu erledigen.

  • Förderung

Die meisten Mitarbeiter sind bereit, viel zu leisten, sich fortzubilden und Verantwortung zu übernehmen, um ihre persönlichen beruflichen Ziele zu erreichen. Manch ein Talent ist regelrecht für höhere Positionen bestimmt. Zu einer guten Mitarbeiterführung gehört deshalb auch, Leistungsträger zu erkennen und diese durch entsprechende Maßnahmen zu fördern – beispielsweise indem Sie ihnen für eine bestimmte Zeit oder in einem bestimmten Rahmen Führungsaufgaben überlassen. 

Vermeiden Sie typische Fehler der Mitarbeiterführung

Im Arbeitsalltag können sich auch an der Führungsspitze Verhaltensmuster einschleichen, die sich negativ auf die Leistung der Mitarbeiter oder des gesamten Teams auswirken. Es lohnt sich daher, Ihren eigenen Führungsstil ab und an zu überprüfen. Folgende Fehler sollte eine gute Personalführung vermeiden:

Fehler #1: Zu viel Kontrolle

In der Baubranche dominiert derzeit eine Compliance-Führung, die von hierarchischer Planung und Kontrolle durch die Projektleitung geprägt ist. Führungskräfte, die ständig über alles Bescheid wissen möchten und jede noch so kleine Aufgabe kontrollieren, ersticken jedes selbstständige Denken und Handeln im Keim. Darunter leiden nicht nur die Motivation und Eigeninitiative, sondern oft auch die Leistungen.

Tipp für einen besseren Führungsstil

Vertrauen Sie auf die wachsende Erfahrung Ihrer Mitarbeiter. Wenn Sie ihnen Verantwortung überlassen, vermeiden Sie, dass Angestellte nur noch Dienst nach Vorschrift leisten und minimalen Einsatz bringen, um gerade noch durchzukommen. Noch besser: Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter dazu, bei Problemen von sich aus und frühzeitig auf Sie zuzukommen. Auch so sparen Sie sich viele Kontrollaufgaben.

Fehler #2: Zu viel von oben diktierte Ordnung

Strikte Planung und das einseitige Auferlegen von Aufgaben stößt im Baualltag schnell an seine Grenzen – insbesondere wenn unvorhersehbare Faktoren wie Lieferverzögerungen, Material- oder Personalengpässe ins Spiel kommen. Geht es zum Beispiel um komplexe Bauvorhaben, bei denen viele Subunternehmen und Gewerke beteiligt sind, ist in der Umsetzung ein gewisses Maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit notwendig. 

So geht es besser:

Befähigen Sie Ihre Mitarbeiter, sich zu vernetzen, sich auszutauschen und sich aktiv einzubringen – beispielsweise über eine cloudbasierte Software, die bei der ortsunabhängigen, effektiven Zusammenarbeit unterstützt. Auf diese Weise können Mitarbeiter Lösungsvorschläge einbringen und bleiben über die Projektentwicklung sowie Änderungen auf dem Laufenden.

Fehler #3: Zu wenig Feedback

Wer kaum Feedback erhält, hat keine Chance, seine eigenen Leistungen zu reflektieren und Verbesserungspotenziale zu erkennen. Das verhindert langfristig die Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeiter. Daher sollten nicht nur Auszubildende oder Praktikanten persönliche Einschätzungen und Rückmeldung zu ihrer Arbeit erhalten, sondern auch langjährige Mitarbeiter.

So geht es besser:

Schaffen Sie regelmäßig Raum für Feedbackrunden. Das kann im größeren Rahmen eines Team-Meetings geschehen oder auch in Einzelgesprächen. Achten Sie darauf, möglichst konstruktives Feedback auszusprechen. Ebenso wichtig: Eine gute Führungskraft sollte nicht nur austeilen, sondern auch Feedback annehmen können.

Fehler #4: Fehlendes Vorbild-Bewusstsein

Wie gut oder schlecht ein Team zusammenarbeitet, entscheidet auch das Vorbild an der Spitze. Führungskräfte tragen Verantwortung und treffen tagtäglich Entscheidungen, die das gesamte Team beeinflussen können. Wer bei Misserfolgen oder Schwierigen die Schuld ausschließlich bei Angestellten sucht, verliert Vertrauen und damit oft auch positiven Einfluss. Die Einstellung "Jeder ist sich selbst am nächsten" kann zudem auf Mitarbeiter abfärben.

So geht es besser:

Werden Sie sich Ihrer Vorbildrolle bewusst und entwickeln Sie einen authentischen Führungsstil, der Ihren Wertvorstellungen und Ihrem moralischen Empfinden entspricht. Dabei lohnt es sich, ab und an die Perspektive zu wechseln. Das Verhalten und den Umgang, den Sie von Ihren Mitarbeitern erwarten, sollten Sie selbst vorleben. Dazu gehört beispielsweise auch, an besonders stressigen Tagen den richtigen Ton zu treffen und jederzeit fair und respektvoll zu bleiben. Stellen Sie niemanden öffentlich an den Pranger, wenn ihm ein Fehler unterlaufen ist.

Fehler #5: Keine Konfliktlösung

Meinungsverschiedenheiten sind am Arbeitsplatz nahezu unvermeidbar. Wo unterschiedliche Charaktere und Ansichten aufeinanderprallen, kann und muss nicht immer ein gemeinsamer Nenner gefunden werden. Wer jedoch als Führungskraft in dieser Situation wegsieht und den Streit einfach weiterlaufen lässt, riskiert ein Betriebsklima, das letztendlich das gesamte Team belasten und demotivieren kann.

So geht es besser:

Treten Sie bei anhaltenden Konflikten als neutraler Streitschlichter und unparteiischer Vermittler auf. Hören Sie sich beide Seiten an und leiten Sie, wenn nötig, eine Aussprache in die Wege.

Fehler #6: Mangelnde Transparenz und Sinnhaftigkeit

Warum machen wir das Ganze und was wollen wir erreichen? Wer diese Fragen nicht beantworten kann oder nicht sieht, welchen Beitrag er für den Erfolg eines Projekts leistet, verliert schnell den Ansporn, weiterhin sein Bestes zu geben.

So geht es besser:

Kommunizieren Sie Projektziele und erklären Sie auch unerwartete Änderungen in der Projektentwicklung. Je größer das Verständnis für Entscheidungen ist, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass diese von Ihren Mitarbeitern getragen und unterstützt werden.

Capmo-Tipp: Machen Sie sich Bausoftware oder andere Bau-Apps zu Nutze, mit Hilfe derer die Projektplanung & -management für alle am Bau Beteiligten transparenter wird. Bausoftware ist nicht nur ein konsequenter, moderner Schritt sondern bringt sehr viel Übersichtlichkeit und Transparenz zurück in Ihre Bauprojekte. Das Ergebnis: Weniger Missverständnisse, Unklarheit oder Frustration. Vereinbaren Sie jetzt Ihr persönliches Beratungsgespräch und erfahren Sie, wie Sie mit Capmo die Projektplanung transparenter gestalten.

Fehler #7: Zu wenig Hilfestellung

Was führt dazu, dass ein Mitarbeiter die erwarteten Leistungen nicht erbringt oder sich schlecht in ein Team einfügen kann? Gute Führungskräfte schauen nicht nur zu, wenn Mitarbeiter Schwierigkeiten haben. 

So geht es besser:

Sprechen Sie Ihre Beobachtung an und fragen Sie nach, was der Mitarbeiter brauchen könnte, um Aufgaben besser erfüllen zu können. Wichtig ist, dass Sie signalisieren, dass Sie an einer gemeinsamen Lösungsfindung und Verbesserung interessiert sind – nicht an einer Standpauke oder gar an einer Kündigung. Und noch besser: Verschanzen Sie sich nicht hinter verschlossener Tür. Wenn ein Mitarbeiter Sie ansprechen möchte und Hilfe sucht, sollte er nicht erst einen Termin machen oder vorsichtig anklopfen müssen.

Mitarbeiterführung als Teil einer gewinnbringenden Unternehmensführung 

Wer als Vorgesetzter noch immer eine autoritäre "Ich bin hier der Chef"-Rolle anstrebt und vorlebt, verkennt die Chancen und Ziele der modernen Mitarbeiterführung. Gerade im Baugewerbe können es sich wettbewerbs- und zukunftsorientierte Unternehmen langfristig nicht mehr erlauben, auf eine konventionelle Ordnung und hierarchische, rein leistungsorientierte Strukturen zu bestehen. Kurz gesagt bedeutet das Führungskräfte: Geben Sie Ihren Mitarbeitern keinen Grund, den Arbeitgeber zu wechseln!

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