Baulexikon

Hochbau: Daten, Normen und die wichtigsten Firmen

1.4.2021

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Inhaltsverzeichnis

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Ohne den modernen Hochbau würden unsere Städte heute ganz anders aussehen. Komplexe mehrstöckige Gebäude wären nicht möglich und Wohnraum würde sich bei Weitem nicht so effektiv nutzen lassen, wie wir es heutzutage tun. Was Hochbau eigentlich ist und welche wichtigen Normen dabei zu erfüllen sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Hochbau: Fakten aus dem Bauwesen

Mit Sicherheit ist Ihnen “Hochbau” ein Begriff. Doch selten sind die folgenden Daten und Fakten rund um diesen speziellen Bereich im Bauwesen bekannt. Darum widmen wir uns nun den Tatsachen und grenzen den Hochbau vor allem auch von anderen Sparten ab.

Was ist Hochbau?

Hochbau ist ein Teilbereich des Bauwesens und beschäftigt sich mit Gebäuden, die zum größten Teil oberhalb der Erdoberfläche liegen. In den Kontext gehören die komplette Planung und auch der gesamte Bauprozess. Umgangssprachlich werden unter dem Begriff meist Gebäude mit vielen Stockwerken verstanden. Zum Hochbau zählen allerdings auch einstöckige Immobilien oder Garagen, die oberhalb der Geländelinie liegen. Kurz gesagt: Zum Hochbau gehört alles, was Sie an errichteten Bauwerken von außen sehen können.

Abgrenzung zum Tiefbau, Straßen- und Ingenieurbau

Die Teile eines Bauwerks, die unterhalb der Erdoberfläche beziehungsweise Geländelinie liegen, werden als Tiefbau bezeichnet. Dazu zählen zum Beispiel in den Boden eingelassene Fundamente oder Keller. Jedoch ist nicht alles automatisch dem Tiefbau zuzuordnen, nur weil es sich unterhalb der Geländelinie befindet. Verkehrsanlagen oder Anlagen zur Wasserversorgung zählen zum Ingenieurbau. Auch Schornsteine, Türme, Stollen, Schächte und sämtliche Anlagen für die Versorgung und Entsorgung von Flüssigkeiten, Gasen oder Feststoffen gehören dazu.

Ein kurzer zahlenmäßiger Vergleich zwischen Hochbau und Tiefbau, was das Umsatzvolumen angeht: In Deutschland betrug 2020 der baugewerbliche Umsatz im Hochbau circa 23 Millionen Euro. Der Tiefbau dagegen erreichte ein Umsatz von etwa 44 Millionen Euro – fast doppelt so viel wie im Hochbau.

2020 betrug der baugewerbliche Umsatz im deutschen Hochbau ca. 23 Millionen Euro.

Projektarten im Hochbau

Typische Hochbauprojekte sind Bauwerke, die privat, gewerblich als auch öffentlich genutzt werden. Die Gebäudearten, die zum Hochbau zählen, sind daher vielfältig: Neben Wohngebäuden sind das Hotels, Büro- und Verwaltungsgebäude sowie Bauten für Lehre und Forschung. Auch im Freizeitbereich finden sich mit Einkaufszentren, Museen, Theater und Sportstätten zahlreiche Beispiele für typische Hochbauten.

Bauweisen für die Errichtung von Gebäuden

Für die Errichtung von Hochbauten kommen verschiedenste Bauweisen infrage: Sei es der Massivhausbau, Holzbau, Stahlbetonbau oder modulare Fertighausbau – zahlreiche technische Methoden schaffen hier ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Aus der jeweiligen Bauweise leitet sich demnach auch das hauptsächlich verwendete Baumaterial ab. Holz, Stein, Stahl, Beton und vieles mehr werden auf der Baustelle regelmäßig verarbeitet.

Akteure und Beteiligte am Hochbau

Damit Hochbauprojekte erfolgreich entwickelt und fertiggestellt werden können, ist eine Gruppe aus Akteuren mit bestimmten Aufgaben aktiv daran beteiligt. Dazu gehören in erster Linie Architekten und Ingenieure, die mit der Planung direkt zu Beginn des Bauvorhabens wesentliche Schritte im Bauprojekt verantworten. Während der Ausführung begleiten sie das Geschehen rund um die Bauausführung, welche hauptsächlich durch verschiedenste Bauunternehmen realisiert wird.

Doch ein Hochbau wird generell erst durch seinen Auftraggeber ins Leben gerufen. Seine Anforderungen definieren im Wesentlichen das Endresultat. Das wiederum wird von Personen genutzt – gewerblich, privat oder öffentlich. In einer ganzheitlichen Lebenszyklusbetrachtung sind auch die Nutzer schlussendlich die Beteiligten am Hochbau. Nicht zu vergessen sind auch jegliche bürokratische Vorgänge. Egal, um welches Bauwerk es sich handelt: Zulassungen und Genehmigungen müssen auch im Hochbau mit Behörden abgestimmt werden.

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Die größten Hochbaufirmen und Bauunternehmen

Der Hochbau wird von vielen kleinen, mittelständischen und großen Bauunternehmen realisiert. Egal, wozu Ihr Unternehmen gehört: Wir nehmen Sie mit auf eine Reise zu den größten Hochbauunternehmen:

Hochtief AG

Hochtief? Allein der Firmenname lässt erahnen, dass die Hochtief AG nicht nur im Hochbau, sondern auch im Tiefbau tätig ist. Doch als deutsches Unternehmen und weltweit agierender Konzern hat dieses Unternehmen definitiv eine Nennung unter den größten Hochbaufirmen verdient. Die Elbphilharmonie in Hamburg oder der Burj Khalifa in Dubai sind nur zwei der zahlreichen beeindruckenden Gebäude, die durch Hochtief entstanden sind.

GOLDBECK GmbH

Die Firma Goldbeck ist auf den Bau von Gewerbeimmobilien spezialisiert. Neben der Entwicklung von technischen Lösungen, die individuell auf das entsprechende Unternehmen abgestimmt werden, begeistert das Unternehmen mit diversen Serviceleistungen während des Betriebs. Das ganzheitliche Konzept aus Design, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit in einem System ist ein besonderes Plus dieses Unternehmens im Hochbau.

Ed. Züblin AG

Noch ein weiteres Unternehmen, was nicht klassisch nur im Hochbau vertreten ist, wollen wir aufgrund seiner Größe nicht außen vor lassen. Die Ed. Züblin AG bietet neben dem Ingenieurbau und Tiefbau auch unterschiedlichste Leistungen im Hochbau an. Ob Schlüsselfertigbau, Industriebau oder Wohnungsbau – durch das Bauunternehmen wurden bereits zahlreiche Großprojekte für gewerbliche und öffentliche Auftraggeber realisiert.

Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG

Zwar setzen große Bauunternehmen generell verstärkt auf den Einsatz von BIM oder Lean im Vergleich zu kleineren Unternehmen. Max Bögl Bauservice allerdings kommuniziert das innovative Bauen als ganz besonderen Mehrwert ihrer Bauleistungen. Prozessoptimierung und die Steigerung der Wirtschaftlichkeit sind nennenswerte Aushängeschilder und Vorbild in der Digitalisierung des Hochbaus.

Köster GmbH

Maßgeschneidert, individuell und wirtschaftlich – so lässt sich die Qualität der Hochbauprojekte der Köster GmbH kurz zusammenfassen. Neben dem eigentlichen Hochbau von diversen Gebäudetypen zum Wohnen und Arbeiten sind auch infrastrukturelle Projekte für das Bauunternehmen von Bedeutung. Besonders hervor hebt sich Köster durch seinen ganzheitlichen Planungs- und Optimierungsansatz bei den Bauvorhaben.

Einen weiteren Akteur rund um den Hochbau lohnt es sich in dem Zusammenhang zu nennen: Die ACO Hochbau Vertrieb GmbH ist in dem Sinne kein Hochbauunternehmen, jedoch ein bedeutender Zulieferer speziell für Entwässerungslösungen. Mit dieser Spezialisierung ist das Unternehmen sogar Weltmarktführer. Aber auch hier ist es so, dass die Leistung nicht nur in Hochbau-, sondern auch in Tiefbauprojekten zum Einsatz kommt.

Wichtige Normen und Richtlinien

Die Qualität der Gebäude, die heute oft eine Selbstverständlichkeit ist, stellt eine große Errungenschaft des Hochbaus dar. Ohne diese vermeintlich banalen technischen Möglichkeiten wären Städte, wie wir sie heute kennen, nicht möglich. Zu verdanken haben wir dies unter anderem diversen Richtlinien und Normen, die Maßstäbe für den Bau von Gebäuden setzen. Welches die wichtigsten Richtlinien sind, schauen wir uns im Folgenden an.

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Am Papierkram führt auch bei Hochbauprojekten kein Weg vorbei.

DIN 276: Kostenermittlung im Hochbau

Damit die Kosten im Hochbau nicht nur über den Daumen gepeilt werden, ist mit der DIN 276 ein Grundgerüst zur Kostenberechnung erschaffen worden. Aus dieser stichhaltigen Kalkulationen lassen sich faire Kosten ableiten und die Wirtschaftlichkeit im Unternehmen sehr viel genauer steuern. Die Kostenermittlung erfolgt in verschiedenen Stufen. Von einer groben Schätzung ganz zu Beginn der Planung wird der Detaillierungsgrad immer feiner. Wo anfänglich nur ein Richtwert für die zu entstehenden Kosten genannt werden kann, wird es mit jeder Stufe bis auf Centbeträge genauer.

Für eine strukturierte Kalkulation bietet die DIN 276 eine Gliederung nach Kostengruppen. Der geplante Hochbau wird in seine Einzelteile aufgeschlüsselt. Bis auf kleinste Bauteile heruntergebrochen setzen sich die Kosten dann Stück für Stück zusammen. Ganz klassisch erfolgt solch eine Aufschlüsselung nach DIN 276 in einer Excel-Tabelle. Moderne Vorgehensweisen beruhen mittlerweile auf sehr viel flexibleren Anwendungen wie Apps oder Softwareprogramme.

Capmo Tipp: Im Übrigen ist die Nutzung einer App für die Kostenkalkulation nur ein Anwendungsfall von vielen, wo digitale Unterstützung die Arbeitsprozesse effizienter gestaltet. Auch bei der täglichen Arbeit direkt auf der Baustelle können zum Beispiel Apps für Bauleiter gezielt zum Einsatz kommen.

DIN 18202: Toleranzen im Hochbau

Die DIN 18202 regelt wichtige Toleranzen für Abweichungen unterschiedlicher Art. Dazu gehören Winkeltoleranzen, Grenzabmaße oder Ebenentoleranzen, die für die korrekte Ausführung von Gebäuden ein entscheidender Faktor sind. In der DIN 18202 sind jedoch nicht die zulässigen Abweichungen zur Abmessung von Baustoffen in den Ebenheitstoleranzen enthalten. Sie müssen daher zusätzlich beachtet werden. Dazu zählen beispielsweise Formveränderungen aufgrund von Temperatur oder Feuchtigkeitsschwankungen oder andere elastische Verformungen.

Die DIN 18202 enthält verschiedene Tabellen, welche die Grenzwerte für Stichmaße und Abweichungen festlegt. Diese Grenzabweichungen sind in Millimeter angegeben und beziehen sich auf die Messpunktabstände beziehungsweise Nennmaße, die in Meter angegeben sind. Die Tabellen geben Auskunft über zulässige Abweichungen von ebenen Flächen, die auch geneigt sein können.

Generell ist “die Einhaltung von Toleranzen ist nur zu prüfen, wenn es erforderlich ist.“ (DIN 18202, Absatz 6.1). Erforderlich ist sie beispielsweise dann, wenn es funktionale Beeinträchtigungen in Wechselwirkung mit anderen Bauteilen gibt. Messungen sollten daher so früh wie möglich vorgenommen werden, um kritische Konstruktionen zu erkennen und Baumängeln vorzubeugen.

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Auch der Schallschutz ist im Hochbau klar geregelt.

DIN 4109: Schallschutz im Hochbau

Die DIN 4109 dient in erster Linie dazu, Menschen in Aufenthaltsräumen vor Belästigungen durch Schallübertragung zu schützen. Die Mindestanforderungen basieren auf zufriedenstellende Bedingungen bei Nachtruhe, im Arbeitsumfeld oder während der Freizeit. Zudem muss gewährleistet werden, dass bei normaler Sprechweise die Vertraulichkeit des Gesagten geschützt wird. Die Grenzwerte sind allerdings so niedrig angelegt, dass Geräusche von außen oder aus benachbarten Räumlichkeiten oft als belästigend wahrgenommen werden, obwohl die Anforderungen der Norm eigentlich erfüllt sind.

Konkret regelt diese Norm beispielsweise den Trittschallschutz von Decken oder den Schallschutz zwischen Haustrennwänden. Die Anforderungswerte beziehen sich generell auf alle sogenannten schutzbedürftigen Räume. Das sind Räume, die für einen dauerhaften Aufenthalt gedacht sind. Dazu zählen Schlafräume, Wohnräume oder Büroräume. Aber auch Praxisräume oder Unterrichtsräume in Schulen gehören dazu. Nebenräume, Flure oder Verkehrsflächen zählen unter dieser Definition nicht dazu.

Für die genaue Umsetzung der Schallschutzanforderung enthält die DIN 4109 mehrere Teile. Sie bietet damit verschiedene Nachweisverfahren, Planungshilfen und Ausführungsbeispiele für geeignete Konstruktionen an. Eine Überprüfung des Schallschutzes findet immer dann statt, wenn die Prüfung generell im Leistungsumfang vereinbart wurde oder wenn sich Zweifel an der Einhaltung der Normen ergeben.

DIN 4172: Maßordnungen im Hochbau

Die DIN 4172 zählt mit zu den ersten Normen im Hochbau. Sie regelt die Maßordnung, die als Grundlage für Ausführung und Planung dient. Das Ziel ist es, einzelne Bauteile zu dimensionieren und damit sämtliche Maße beim Bau zu vereinheitlichen.

Das System dieser Maßordnung scheint auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich zu sein. Es basiert auf dem Oktameter, oft auch Achtelmeter genannt. Ein Grundmodul hat ein Maß von 12,5 Zentimeter. Alle anderen Maße lassen sich davon ableiten. Der Vorteil eines solch kleinen Rastermaßes ist, dass es individuelle Gestaltungsspielraum ermöglicht. Wussten Sie bereits, dass die Maße von Ziegelsteinen auf dem Achtelmetermaß beruhen?

Die Norm unterscheidet in ihrer Ausführung zwischen dem Baurichtmaß und dem Baunennmaß:

  • Das Baurichtmaß eines Bauteils ist in Länge, Breite und Höhe immer ein Vielfaches von dem Achtelmeter. Alle Bauteile lassen sich somit wie selbstverständlich in ein Raster einfügen und unterstützen damit vor allem auch die theoretischen Planungen rund um den Bau.
  • Das Baunennmaß ergibt sich durch Zugabe oder Abzug des Fugenmaßes vom Baurichtmaß. Das Baunennmaß ist letztendlich der Wert, der in der Bauzeichnung Anwendung findet, da es sich hierbei um das tatsächliche Maß handelt. Gibt es bei speziellen Bauweisen keine Fugen, ist das Baurichtmaß identisch zum Baunennmaß.

DIN 1055: Einwirkungen von Lasten auf Tragwerke

Eine der wichtigsten DIN-Normen für die Sicherheit aller Personen, die die entstandenen Gebäude nutzen, ist die DIN 1055. Hier geht es um die Tragfähigkeit der Konstruktionen. Gebäude müssen sowohl ihre eigene Last tragen können als auch äußeren Einflüssen wie Schnee oder Regen standhalten. In der Norm finden sich dazu rechnerische Grundlagen, nach denen die Tragfähigkeit berechnet werden kann.

Verschiedenen Abschnitte, angereichert um detaillierte Tabellen, beziehen sich auf unterschiedliche Szenarien, welchen die Bauwerke ausgesetzt sind. So können individuelle Konzepte für die Gebrauchstauglichkeit geplant und umgesetzt werden. Beispielsweise finden sich dort auch differenzierte Angaben zu den zulässigen Schneelasten, je nachdem, in welcher Region die Gebäude gebaut werden. Für eine Region mit milden Temperaturen und wenig Schnee im Winter gelten andere Mindestwerte an die Tragfähigkeit als für Regionen, die regelmäßig tief verschneit sind.

Den Hochbau digital revolutionieren

Große Hochbaufirmen machen es bereits vor. Und auch in anderen Branchen hat die Digitalisierung erfolgreich Einzug gehalten. Das ist eine wunderbare Gelegenheit für Sie, von bewährten Systemen und Anwendung zu profitieren, ohne ein großes Risiko eingehen zu müssen. Was Sie erwartet, sind lukrative Prozessoptimierungen, die die Wirtschaftlichkeit Ihres Hochbauunternehmens nachhaltig verbessern können.

Eine wesentliche Maßnahme für eine erfolgreiche Umsetzung ist, die vielen Papierberge, die sich im Bauwagen und im Büro stapeln, zu reduzieren. Wie das funktionieren soll, fragen Sie sich? Dazu gibt es bereits Antworten, die wir in einem eBook “Schritte auf dem Weg in die digitale Zukunft“zusammengefasst haben. Damit auch Sie zielgerichtet starten können, laden Sie sich das eBook einfach kostenfrei und unverbindlich herunter.

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