Baukosten pro Quadratmeter: So berechnen Sie Baukosten
Expertin Baubranche
12.1.2021
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Capmo für GeschäftsführerSteigende Baupreise sind für viele Bauunternehmen Grund zur Sorge. Denn geringe Margen bieten wenig Spielraum zum Abfedern. Wir zeigen Ihnen, wie Sie an Baukosten einsparen können und trotz Baupreissteigerung handlungsfähig bleiben. So können Sie langfristig Ihre Bilanz verbessern.
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Durchschnittliche Baukosten: Was kostet ein Neubau?
Die Baukosten sind die Summe aller Kosten, die für Planung und Bau anfallen. Die durchschnittlichen Baukosten berechnen sich als Mittelwert aus den zu erwartenden Kosten für ein Bauvorhaben. Sie werden für eine erste Berechnung der Gesamtkosten einer Immobilie verwendet, ohne dass genauere Details bekannt sein müssen. Auf diese Weise lassen sich die Höhe der Finanzierung und die Rentabilität im Voraus abschätzen. Sie geben Ihnen einen ersten Anhaltspunkt, um zu entscheiden, ob Sie das geplante Objekt auf diese Weise bauen können oder wo Sie noch Anpassungen vornehmen müssen.
Die Baukosten variieren jedoch aufgrund verschiedener Faktoren. Allein die geografische Lage kann einen erheblichen Einfluss haben, weshalb die durchschnittlichen Baukosten regional spezifisch sind. Je nach Ausstattungsmerkmalen sind die anfallenden Kosten ebenso variabel. Auch hier finden Sie keinen einheitlichen Wert für die durchschnittlichen Baukosten, sondern Preisspannen.
Baukosten pro Quadratmeter
Die Baukosten pro Quadratmeter sind vergleichbare Durchschnittswerte für ein Bauvorhaben. Diese Information ermöglicht einen schnellen Überblick über das Verhältnis der Kosten für das aktuelle Bauprojekt im Vergleich zu anderen Projekten. Alle Gesamtbaukosten werden einfach durch die Anzahl der Quadratmeter geteilt. Auch hier variiert der genaue Wert mit der geografischen Lage, der Art des Gebäudes und der entsprechenden Ausstattung. Vergleichen Sie diese Kennzahl für verschiedene privat oder gewerblich genutzte Gebäude mit Vorsicht. Die folgenden Beispiele sollen Ihnen einen Eindruck von den Unterschieden vermitteln.
Der Immobilien-Preisspiegel von LBS und Sparkasse gibt immer einen Überblick über die aktuelle Marktlage und umfasst 1.030 Städte. Mehr dazu finden Sie hier. Daraus sind auch Baukosten pro Quadratmeter ersichtlich, in München beispielsweise kosten Eigentumswohnungen (Mittlere bis gute Wohnlage, 3 Zimmer, Wohnfläche ca. 80 Quadratmeter, ohne Garage/Stellplatz, keine Steuermodelle) neu von 9.000€/m2 bis 17.000 €/m2, gebrauchte Eigentumswohnungen von 6.000-18.000€/m2.
In Hannover hingehen reichen die Kostenpro Quadratmeter von 4.700-5.200 € pro qm bzw. für gebrauchte Eigentumswohnungen von 2.750-4.600€ pro Quadratmeter.
Der Baugrund unterscheidet sich auch stark nach Region - in Rostock kosten Baugrundstücke für Eigenheime (Baureife Grundstücke, mittlere bis gute Wohnlage, 300 bis 800 Quadratmeter ) von 300 € pro QM bis 800 € pro Quadratmeter.
Baukosten für ein Einfamilienhaus
Die Baukosten für ein Einfamilienhaus können sehr variabel sein: Durchschnittlich liegen die Baukosten für den Neubau etwa zwischen 1.100 und 2.000 € pro Quadratmeter Wohnfläche. Der Preis ist zunächst abhängig von der Lage des Grundstücks. Begehrte Stadtlagen sind demnach preisintensiver als Grundstücke auf dem Land. Unterschiede gibt es zudem nach Bundesland - regional entwickeln sich die Preise sehr unterschiedlich. Für 2022 wird im Bundesdurchschnitt ein Plus von 6,9 Prozent für gebrauchte Einfamilienhäuser erwartet.
Einfluss auf die Baukosten für ein Einfamilienhaus haben auch der gewählte Haustyp und die gewünschten Ausstattungsmerkmale. Ein Massivhaus ist beispielsweise teurer als ein Fertighaus. Ein Haus mit Basisausstattung hebt sich in verschiedenen Stufen bis hin zu einem Haus mit Luxusausstattung preislich erheblich voneinander ab.
Zuletzt kann man auf dem Immobilienmarkt starke Preisanstiege beobachten. Vom Jahr 2020 auf 2021 haben sich gebrauchte Einfamilienhäuser zum Beispiel im Durchschnitt um 10 Prozent pro Jahr verteuert. Auch für 2022 sehen Experten keine Entspannung.
Das kostet ein Mehrfamilienhaus pro Quadratmeter
Wollen Sie ein Mehrfamilienhaus bauen, liegen die Baukosten zwischen 950 und 1.400 € pro Quadratmeter. Damit sind die Kosten deutlich geringer als bei einem Einfamilienhaus. Der Grund dafür? Bei einem Einfamilienhaus fallen verhältnismäßig hohe Kosten für Außenwände und Dach pro Quadratmeter an. Ein Mehrfamilienhaus hingegen ist größer und hat mehrere Etagen. Im Verhältnis zum gesamten Haus und seiner Quadratmeterfläche ist der Aufwand für Außenwände und Dach geringer. Trennwände zwischen den Wohnungen sind noch dazu kostengünstiger herzustellen als Außenwände. So berechnen sich auf den Quadratmeterpreis geringere Kosten.
Baukosten berühmter Bauwerke
Bevor Sie weiterlesen, schätzen Sie einmal, welcher der folgenden berühmten Bauwerke die günstigsten Baukosten pro m² aufweist: Ist es die Elbphilharmonie in Hamburg? Oder der Burj Khalifa in Dubai – das aktuell höchste Gebäude der Welt? Vielleicht ist es doch die Allianz Arena in München oder der neue Flughafen Berlin Brandenburg?
Die Baukosten der Elbphilharmonie in Hamburg
Die Elbphilharmonie in Hamburg wurde schon vor ihrer Fertigstellung zu einem Wahrzeichen und Hingucker in der Hansestadt. Konzertsäle, Gastronomie und Luxuswohnungen mit modernster Technik sind hier unter einem Dach vereint. Die Kosten für diesen Bau übertrafen mit 7.216,67 € pro Quadratmeter mehr als das 10-Fache der ursprünglich geplanten Ausgaben.
Was sind die Ursachen für solch eine Differenz? Nach Auftragsvergabe wurden beispielsweise zahlreiche Änderungswünsche an den vorliegenden Plänen eingereicht. Nachträgliche Überarbeitungen lassen die Kosten nicht nur wegen zusätzlicher Architektenleistung und Abstimmungen mit den Baufirmen ansteigen. Auch damit verbundene Verzögerungen im Projektplan treiben die Kosten in die Höhe. Nicht zuletzt führten auch festgestellte Sicherheitsbedenken bei der Dachkonstruktion zu einem einjährigen Baustopp. So originell der Bau der Elbphilharmonie auch ist: Das Projekt zeigt, wie speziell bauliche Anforderungen sein können, die möglicherweise nicht einmal alle vorhersehbar und vorab kalkulierbar sind.
Das kostet das höchste Gebäude der Welt: Burj Khalifa
Auch der Burj Khalifa in Dubai machte schon vor seiner Eröffnung in 2010 Schlagzeilen: Denn während er noch gebaut wurde, ist er bereits seit 2008 das größte Gebäude der Welt. Baukosten von etwa 1 Milliarde € verteilen sich auf 189 Etagen mit einer Geschossfläche von insgesamt 517.240 m². Damit entstanden beim Burj Khalifa Baukosten von 1.933,38 € pro Quadratmeter. Ein Schnäppchen für all das, was in diesem luxuriösen Wolkenkratzer Platz findet: Hotels, Suiten, Büroräume und diverse Freizeit- und Unterhaltungsangebote. Verblüffend ist an dem Bau, dass selbst bei Baubeginn noch gar nicht klar war, dass das Gebäude bis auf 868 m gebaut wird. Mehrfach wurde die Höhe nach oben korrigiert, da Messungen ergaben, dass die Statik mehr als die zuvor berechnete Bauhöhe zulässt. Den eigentlichen Plan nach Baustart anzupassen, muss daher nicht zwingend zu unverhältnismäßig hohen Kosten führen.
Allianz Arena in München und ihre Baukosten
Nach drei Jahren Bauzeit ist eine eigens für Fußballspiele geplante Arena entstanden: Die Allianz Arena in München. Mit einer Nutzungsfläche von 171.000 m² und Baukosten von 340 Millionen belaufen sich die Baukosten der Allianz Arena auf 1.988,30 Euro pro Quadratmeter. Zügig gebaut, wurde die Arena in 2005 weitestgehend nach Plan fertiggestellt. Damit ist der Bau nicht weniger spektakulär. Seitdem wurde mehrfach die Kapazität für Besucher erhöht. 2018 wurde zudem auch der Innenraum in den Farben des FC Bayern Münchens umgestaltet, nachdem das Mietverhältnis mit dem TSV 1860 München in 2017 endete.
Was kostet eigentlich der Flughafen BER?
Der Flughafen Berlin Brandenburg ging nach 14 Jahren Bauzeit im Oktober 2020 in Betrieb. Ungefähr neun Jahre später als geplant und mehrere Milliarden Euro kostenintensiver. Dabei war die ursprüngliche Absicht, den Flughafen möglichst kostengünstig zu bauen. Unstimmigkeiten in der Planung und auch mehrfache Verzögerungen im Bau ließen die Kosten regelrecht explodieren, weshalb sie deutlich höher waren als geplant.
Zu den reinen Baukosten des BER von 5,98 Milliarden Euro kommen zusätzlich 1,1 Milliarden € an Zinszahlungen und Kredittilgung. Ein erheblicher Anteil, der bei zuvor niedriger kalkulierten Baukosten mit zunehmender Dauer des Bauvorhabens überraschend zu Buche schlagen kann. Mit einer Nutzungsfläche von 1.470 ha für Landebahnen und Terminal belaufen sich die BER Baukosten auf 481,63 € pro Quadratmeter.
Der Flughafen Berlin Brandenburg hat die geringsten Kosten pro Quadratmeter. Hätten Sie es gedacht? Diese Beispiele zeigen Ihnen, wie kritisch die Kosten pro Quadratmeter betrachtet werden sollten. Vergleichen Sie daher nur Projekte, die auch von Ihrem Nutzenaspekt einander gegenübergestellt werden können. Sehr spannend ist auch zu sehen, wie flexibel Planungen sein können, ohne die Kosten zu sehr in die Höhe zu treiben. Und doch sind Planänderungen an anderer Stelle wiederum der Grund dafür, dass die Kosten aus dem Ruder laufen.
Wir empfehlen Ihnen daher trotz alledem, erforderliche Prozesse zu bündeln, um kosteneffizient zu bauen. Das bedeutet auch, vor dem ersten Spatenstich, an möglichst alle Sonderwünsche zu denken. Setzen Sie zudem eine Bausoftware ein, können Sie wertvolle Zeit bei der Dokumentation sparen, die Sie für eine durchdachte Planung nutzen können.
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Baukosten berechnen Schritt für Schritt
Die Baukosten berechnen aus der Summe verschiedener Kostenpositionen. Neben den Kosten für den eigentlichen Bau fallen diverse Nebenkosten an. Im Folgenden erhalten Sie am Beispiel eines Einfamilienhauses einen Einblick, welche Positionen das sind und wie die Kostenhöhe beeinflusst werden kann. Nutzen Sie die Auflistung auch gerne als Checkliste, um bei der Berechnung der Baukosten nichts zu vergessen. In Kostenvoranschlägen werden die Baukosten übrigens gemäß der DIN 276 „Kosten im Bauwesen” aufgeschlüsselt.
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Baupreissteigerung? Was Sie jetzt tun können, um Baukosten zu sparen!
Um Kosten einzusparen können Sie noch mehr tun, als Ihre Preise zu überdenken: Ein sehr effektiver Weg, der Ihnen nachhaltige Erfolge verspricht, ist, die Produktivität zu erhöhen. Wir haben es bereits angesprochen, dass in der Baubranche viel Potenzial ungenutzt ist. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es noch reichlich weitere Hebel gibt, die Ihnen zur Verfügung stehen, um wirtschaftlicher zu agieren.
Webinar-Empfehlung: Bauen ist teuer und es wird nur noch teurer. Schuld daran sind nicht nur steigende Materialpreise und Lieferengpässe. Die Baubranche hat zwei schwere Jahre hinter sich. Wie können sich Unternehmen also für diese und weitere Krisen wappnen? Das uns mehr erfahren Sie in unserem Webinar "5 Tipps zur Kostensenkung auf dem Bau".
Mängelmanagement optimieren und Fehlerquoten senken
Jeder Baumangel, der angezeigt wird und durch Ihr Bauunternehmen ausgebessert werden muss, ruft zusätzliche Kosten auf. In den meisten Fällen haben Sie dafür sicher keinen Puffer eingeplant. Dabei kommt es bei einem Bauvorhaben wie einem Neubau eines Einfamilienhauses durchschnittlich zu etwa 20 Baumängel. Mit einem gezielten Mängelmanagement können Sie nicht nur Fehler vermeiden, sondern auch deren Ausmaß der Fehlerbeseitigung reduzieren. In der Folge sind weniger Restleistungen erforderlich und der zusätzliche Materialbedarf sinkt. Eine Baupreissteigerung tangiert Sie damit weniger stark auf Ihrer Ausgabenseite.
Das Mängelmanagement lässt sich beispielsweise mit einer App digitalisieren und sehr viel effizienter abbilden, als Sie es mit dem analogen Vorgehen per E-Mail oder Telefon gewohnt sind. Die Anwendung funktioniert nach folgender Logik: Alle Geschehnisse rund um den Bau werden in einer Software zentral in einer Cloud gespeichert. Per Klick sichern Sie dabei alle notwendigen Daten und Fotos. Sie und alle anderen Beteiligten am Bau erhalten über das Internet Zugriff und können in Echtzeit an stets aktualisierten Daten arbeiten. Durch eine integrierte Aufgabenverwaltung können Auffälligkeiten bei der baubegleitenden Qualitätskontrolle sehr viel schneller mit den entsprechenden Verantwortlichen abgestimmt werden. So verstreicht keine wertvolle Zeit, in der im Zweifel andere Gewerke schon weiterarbeiten und den Schaden im schlimmsten Fall vergrößern.
Bauprozesse optimieren und termingetreu arbeiten
Das Mängelmanagement ist nur ein Prozess von Vielen im gesamten Baugeschehen. Was sich dort durch digitale Unterstützung verbessern lässt, kann genauso gut auch auf anderen Gebieten Anwendung finden. Schon bei der Planung hebt sich ein transparentes und dynamisches Zusammenarbeiten von der althergebrachten Vorgehensweise mit Stift und Papier ab. Das komplexe Ineinandergreifen verschiedener Bauphasen und unterschiedlichster Gewerke lassen ein Bauvorhaben schnell unübersichtlich werden.
Korrekturen an den Plänen gehören zu jedem Prozess dazu und können sicher nie vollkommen ausgeschlossen werden. Was sich allerdings verbessern lässt, ist der Umgang mit veränderten Planungen. Mit einem strukturierten System wie zum Beispiel einem digitalen Bauzeitenplan können Engpässe oder Unstimmigkeiten im Ablauf frühzeitig erkannt und Abläufe so verschoben werden, dass Sie die Termine dennoch einhalten können. In der Praxis erleben Sie weniger Fehlplanungen und reißen weniger häufig die gesetzten Termine. Punktgenaues und zuverlässiges Arbeiten erspart auch hier einiges zusätzlichen Personal- und Materialkosten ein und schont nicht zuletzt auch die Nerven.
Optimieren Sie jetzt Ihre Baukosten digital mit Capmo
Noch ist es nicht zu spät, das Ruder herumzureißen. Selbst wenn Sie die gesteigerten Baupreise nicht einkalkuliert haben, können Sie dank digitaler Unterstützung einen Weg finden, die Produktivität in Ihrem Unternehmen innerhalb kürzester Zeit zu verbessern. Capmo ist eine App, mit der Sie die beiden angesprochenen Hebel direkt in die Tat umsetzen können. Viele Bauunternehmen vor Ihnen haben bereits davon profitiert und sparen pro Woche mehrere Stunden an Zeit ein. Zeit, die Sie gut für wertschöpfende Tätigkeiten einsetzen oder dazu nutzen können, Ihr Unternehmen krisenfest aufzustellen. So können Sie zukünftig beruhigt auf Baupreisentwicklungen reagieren.
Apropos krisenfest: Was Sie auch nicht gebrauchen können, sind lange und kräftezehrende Auseinandersetzungen bei eintretenden Rechtsstreitigkeiten. Mit einer guten Dokumentation sind Sie stets auf der sicheren Seite. Capmo bietet eine schnelle und vor allem rechtssichere Datenspeicherung an, die zum Beispiel das Führen des Bautagebuchs um einiges erleichtert. Und auch im Nachhinein lässt sich alles sehr viel zuverlässiger und vor allem lückenlos nachvollziehen. Nutzen Sie jetzt die Gelegenheit und testen Sie Capmo 14 Tage kostenfrei. Selbstverständlich mit allen Funktionen, damit Sie sich einen genauen Einblick verschaffen können.
Um ein Haus bauen zu können, wird ein Grundstück benötigt. Die Grundstückskosten beinhalten alle mit dem Kauf eines Grundstücks verbundenen Kosten. Das ist in erster Linie der Kaufpreis für das Grundstück selbst. Dieser Preis bemisst sich je nach Grundstücksgröße. Noch dazu schwankt er regional: Innerhalb Deutschlands sind Grundstücke im Norden tendenziell günstiger als im Süden. Aber auch wie begehrt eine Lage ist, hat einen Einfluss. Stärker nachgefragt und damit auch preisintensiver sind zum Beispiel Grundstücke in Ballungsgebieten, die gut an die Infrastruktur von Städten angebunden sind. Günstiger wiederum, weil weniger nachgefragt, sind die Lagen auf dem Land.
Zu den eigentlichen Grundstückskosten kommen Kaufnebenkosten im Verhältnis zum Kaufpreis hinzu:
- Eine Grunderwerbsteuer mit 3,5 bis 6,5 % abhängig je nach Bundesland.
- Eine mögliche Maklercourtage bis etwa 7 %.
- Notarkosten mit etwa 2 % für den notariellen Kaufvertrag, für den Grundbucheintrag und für die Baugenehmigung.
Insgesamt fallen mit diesen Positionen bis zu 15 % des Kaufpreises zusätzlich an Kaufnebenkosten an. Kostet ein Grundstück beispielsweise 200 € pro Quadratmeter, so betragen auf 550 m² die Grundstückskosten 110.000 € zuzüglich der Nebenkosten von 16.500 €, insgesamt also bis zu 126.500 €.
Befindet sich das Grundstück auf einem noch nicht erschlossenen Gebiet, müssen Erschließungskosten von etwa 20 bis 30 € pro Quadratmeter der Grundfläche eingeplant werden. Allein der Erwerb des Grundstücks ist in Summe ein hoher Kostenbestandteil betrachtet auf das gesamte Bauvorhaben. Je kleiner daher das gewählte Grundstück, umso mehr lassen sich hier insgesamt die Kosten sparen. Oder vielleicht sind es auch die Randlagen oder ländlichen Gegenden, welche für die jeweiligen Bedürfnisse genauso attraktiv und zugleich günstiger sein können.
Die Planung der Gebäude übernimmt für gewöhnlich ein Architekt. Dieser erhält ein Honorar, dessen Höhe sich an der HOAI orientiert – der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure. Mit unserer HOAI Excel-Vorlage können Sie die Kosten ganz einfach selbst berechnen. Grundsätzlich gilt: Die Kosten steigen, je komplexer, individueller und kleinteiliger die Planungsanforderungen für das Gebäude sind. Häufig kommen während der Planungsphase zusätzliche Kosten für Begutachter und für Vermessungstechnik hinzu. Wird mit einem Bauträger oder Fertighausanbieter gebaut, sind die Kosten in Form eines Festpreises inklusive. Mithilfe der Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV) kann ein genauer Zahlungsplan in Anlehnung an dem Baufortschritt vereinbart werden.
Während der Bauphase sind verschiedene Versicherungen empfehlenswert: So können Sie mögliche Schadensfälle durch Feuer oder auch Unfälle in Verbindung mit haftpflichtrechtlichen Forderungen finanziell absichern. Übliche Versicherungen sind hier die Bauleistungsversicherung oder die Bauherrenhaftpflichtversicherung. Die Kosten belaufen sich auf einen niedrigen dreistelligen Betrag.
Unter Gebäudekosten beziehungsweise Rohbaukosten sind die Kosten für alle notwendigen Materialien zum Bauen des eigentlichen Gebäudes zu verstehen. Dazu zählen ganz grundlegend das Fundament mit der Bodenplatte oder einer Unterkellerung. Außenwände, Innenwände und Decken, die Dachkonstruktion sowie Treppen sind weiterhin Bestandteil der Gebäudekosten. Die Kostenhöhe ist abhängig von der Größe des Hauses, aber auch für welchen Haustypen Sie sich entscheiden. Massivhäuser sind kostenintensiver als Fertighäuser. Auch wohnliche Highlights wie Erker oder Balkone gestalten den Hausbau komplex und lassen die Kosten damit tendenziell ansteigen. Durchschnittlich können Sie bei einem Einfamilienhaus zum Beispiel mit 500 € pro Quadratmeter kalkulieren.
Der Rohbau ist fertig, das Richtfest gefeiert? Dann folgen anschließend die Arbeiten für den Innenausbau. Dabei geht es zum einen um die Haustechnik: Die Installation von technischen Anlagen wie Heizungsanlagen, Sanitär- und Elektroanlagen. Zum anderen gehören zur Innenausstattung auch die Türen und Fenster, Bodenbeläge und die Gestaltung der Innenwände. Ausgehend von einer Standardausstattung kann unter verschiedenen Materialien, Qualitätsmerkmalen, Funktionen, Farben und Designs gewählt werden. Denken Sie allein an die Unterscheide zwischen verschiedenen Fliesen oder Parkett: Zusätzlicher Komfort bis hin zu Luxus lässt die Kosten zum Teil stark ansteigen. Durchschnittlich betragen die Kosten in etwa 400 bis 800 €.
Bei den einzelnen Positionen lohnt es sich, Kosten und Nutzen genau abzuwägen, damit sich der Mehrwert auch rechnet. Stellen Sie am Ende Ihrer Kalkulation fest, dass die berechneten Baukosten zu hoch sind, schauen Sie sich die einzelnen gewählten Ausstattungsmerkmale am besten noch einmal genauer an. Denn hier verbirgt sich oft großer Spielraum im Gegensatz zu den anderen Kostenkategorien. Planen Sie für Ihre Überlegungen auch genügend Zeit ein, denn Sie werden feststellen, wie vielfältig und kleinteilig die Gestaltung der Innenausstattung sein kann.
Anschlusskosten beinhalten zum Beispiel die Kosten für die Anbindung an das Wasser- und Abwassernetz, an das Stromnetz sowie an Internet und Telefon. Ist die Infrastruktur in der gewählten Lage bereits gut ausgebaut, sind die Kosten niedriger als bei einem Grundstück, welches in einem weniger erschlossenen Gebiet liegt. Die Kosten liegen im vier- bis fünfstelligen Bereich.
Die Kosten für die Gestaltung der Außenanlage gehören zu den Baunebenkosten. Auch hier variiert die Höhe abhängig von den individuellen Ausstattungswünschen: Planen Sie die Zufahrt mit einem Carport oder einer Garage, können Kosten von etwa 800 oder bis zu 20.000 € entstehen. Eine Tiefgarage liegt sogar bei etwa 50.000 €. Wünschen Sie sich noch dazu einen Wintergarten, eine Terrasse oder auch eine Dachterrasse, kommen auch hier schnell höhere Summen zustande. Noch dazu gehören auch Zäune und die Bepflanzung zu einer gepflegten Außenanlage. Anhand dieser Beispiele sehen Sie, dass auch hier die zu erwartenden Kosten sehr variabel sind und mögliches Einsparpotenzial bieten.
Neben den eigentlichen Materialien zum Bauen fallen Kosten wie zum Beispiel Strom an. Auch für die Baustellensicherheit sollten Sie bei der Errichtung eines Einfamilienhauses in etwa 2 bis 3 % der anrechenbaren Baukosten einplanen.
Der Fall ist sicher selten, dass der geplante Bau direkt in seiner vollen Summe bezahlt werden kann. Vielmehr werden die meisten Bauprojekte über Kredite finanziert. Durch damit verbundene Zinszahlungen entsteht so indirekt eine weitere Kostenposition. Die Höhe hängt davon ab, wie hoch die Kreditsumme ist, wie lang die Laufzeit des Kredites ist und zu welchem effektiven Jahreszins der Kredit vereinbart wird. Auch wenn das Zinsniveau aktuell recht niedrig ist, sollten Sie vorab genau berechnen, wie hoch die Zinsen sein werden. Bei einer gemäßigten Tilgungsrate über einen längeren Zeitraum werden Sie überrascht sein, wie hoch der Zinsanteil tatsächlich sein kann.
Die Teppiche sind verlegt, das Bad gefliest und die Wände frisch gestrichen. Damit das neue Zuhause so richtig wohnlich wird, fehlen noch das passende Mobiliar und verschönernde Dekorelemente. Manches, was gut erhalten ist, können Mieter möglicherweise aus ihrer vorherigen Wohnung mitnehmen. Doch eine Einbauküche zum Beispiel wird eher komplett neu geplant. So summieren sich auch bei dieser Position die Kosten schnell auf einen fünfstelligen Betrag.
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